31.12.2016

Neujahrsgrüße


Liebe Freunde,

das Jahr 2016 geht nun vorüber, das Jahr 2017 steht daher unweigerlich vor der Tür.
Es war ein turbulentes Jahr, der Umzug nach Peru war keine leichte Geschichte und wir werden sehen wie es hier weitergeht.

Jedenfalls möchte ich euch auf diesem Wege die Neujahrsgrüße der Familie Roschker Namuche überbringen, und zwar mit den Wiener Philharmoniker und dem Walzer "An der schönen blauen Donau" beim Neujahrskonzert 2016.
Anmerkung: Das viele Wasser der Donau ist eine schöne Abwechslung zu der Wüste hier in Ica :-)




Ich hoffe ja immer noch, dass ich auch das Konzer 2017 sehen oder zumindest hören werde, lassen wir uns überraschen.

Zudem möchte ich mich auch dafür bedanken, dass ihr unserem Leben im Jahr 2016 so zahlreich gefolgt seid und wir so in Kontakt mit euch haben bleiben können.

Also, in Anlehnung an meinen Freund Michi:

"I schrei da kurz wos ins Ohr
und zwoar a guats neix joar!!

30.12.2016

Leb wohl, Joschi Krainer

Jetzt, zu Ende dieses Jahres, ist also der Altlandeshauptmann der Steiermark Josef "Joschi" Krainer jun. im 87. Lebensjahr gestorben.
Er war der prägende politische Gestalt meiner Kindheit und Jugend.
Wenn ich recht bedenke war die Periode, in der er regierte, die einzige Zeit in der ich daran dachte, die Volkspartei zu wählen, wenn auch ich in dieser Zeit auf Grund meiner Jugend noch nicht das Wahlrecht besaß.
Er hat in der Steiermark zahlreiche Festivals - etwa den Steirischen Herbst oder die Styriarte mitgegründet, gefördert, hat aber sicher auch seine Schattenseiten gehabt, er und seine Regierung, seine Partei. Er war jedenfalls ein legendärer Landeshauptmann, der das Land 16 Jahre lang weise regierte.

Ich kann mich noch heute an den Auftritt von Arnold Schwarzenegger, einem engen Freund von Josef Krainer, in der Sendung "Wetten dass..." mit Thomas Gottschalk erinnern. Es war der Vorabend der Landtagswahl. Schwarzenegger machte unverhohlen Werbung für ihn... auch kann ich mich an die Schlusskundgebung am Abend am Hauptplatz in Graz erinnern. Es war furchtbar kalt - wir hatten Mitte Dezember - die Stoakogler sangen "Steirermen san very good", aber es wollte und wollte keine Stimmung aufkommen. Jedenfalls...es reichte nicht mehr. Bei dieser Landtagswahl 1995 verlor die ÖVP massiv, blieb nur knapp vor der SPÖ. Krainer erklärte am Wahlabend noch seinen Rücktritt und überließ Waltraud Klasnic das Amt des Landeshauptmannes bzw Landeshauptfrau. Sie war wiederum die erste Frau in diesem Amt österreichweit.

So bleibt mir hier in Peru dieses Wahlgeschenk aus den 80er Jahren als Erinnerung.




Leb wohl, Josef Krainer junior.

23.12.2016

Frohe Weihnachten - Feliz Navidad

Liebe Freunde,

ich wünsche euch allen dies- und jenseits des Atlaniks

ein Frohes Weihnachtsfest!

Es war seit Jahren die erste Adventzeit, die ich ohne Glühwein, auch ohne Eierländer, habe verbringen müssen. Traurig. Der einzige Vorteil ist, dass mir wenigstens nicht schlecht wurde.

Es gibt im Spanischen ein Weihnachtslied mit folgendem übersetzten Refrain:
"Weihnachten, Weihnachten, mit Schnee und mit Sand."

Dieses Mal verbringen wir Weihnachten in der Wüste, warum auch nicht. Betlehem sieht auch nicht oft Schnee :-) Graz übrigens auch recht selten, zumindest zu Weihnachten.

Außerdem möchte ich euch noch ein Video vorstellen.
In der letzten Sendung von "Willkommen Österreich" hat die Burgschauspielerin Maria Happel noch das Lied "The little drummer boy" auf Deutsch gesungen. Dann habe ich auf Youtube dazupassende Videos gesucht, weil ich dieses Lied Jahrzehntelang in den vorweihnachtlichen Radiosendungen gehört habe. Und da bin ich erst draufgekommen, dass die Sänger der junge David Bowie und der alte Bing Crosby sind. Diese Aufnahme ist fast so alt wie ich, ein paar Monate jünger ist es. Und das Interessante daran ist, dass David Bowie, der heuer ja leider verstorben ist, dieses Lied gar nicht mochte und auf sein Betreiben hin erst mit dem zweiten Lied "Peace on earth" vermischt wurde.


Also, alles Gute euch allen, bis bald.


21.12.2016

... und auch in Ica tut sich was: ein, zwei Erdbeben! :-)

Nachdem wir vor ungefähr einem Monat (genau am 18.11.) zum ersten Mal von einem Erdbeben mit der Stärke 4,9  geweckt  worden sind, also zumindest wir Erwachsenen, die Kinder nicht, ereignete sich heute in der Früh wiederum ein Erdbeben, dieses Mal etwas stärker, und zwar 5,4. Es geschah in einer Tiefe von ca. 114 km, nördlich von Ica.

Die Fenster haben gerumpelt, zuerst ganz stark,  und die Schwingungen waren anfangs ganz schön zu spüren, auch noch im Bett. Wie beim letzten Erdbeben gibt es bisher keine Schäden und auch keine Verletzten zu berichten, auch Panik brach keine aus.

Also zwei Sismos innerhalb von knapp einem Monat.

In dieser Nacht wurde noch ein weiteres Erdbeben registriert: in der Region Lima bebte die Erde mit einer Stärke von 4,2 Grad.


15.12.2016

"Geständnisse im El Directorio" jetzt auch als Ebook erhältlich

Hallo liebe Freunde,

vielen Dank für das große Interesse an meinem Buch, das hat mich sehr gefreut. Ich muss ja dazusagen, dass ich dieses Buch bereits vor knapp fünf Jahren geschrieben habe. Mittlerweile arbeite ich - sofern mir Zeit bleibt - an einem Neuen.

Ich kann euch nun mitteilen, dass mein Werk nun auch als Ebook (Kindle) erhältlich ist, etwa wiederum auf Amazon zum Preis von € 4,99 für die kommenden 14 Tage. Danach wird es € 5,99 kosten.
Mittlerweile ist auf Amazon auch ein Blick ins Buch möglich, ihr könnt in den ersten Seiten schmökern.

Viel Spaß!

Geständnisse im El Directorio: Confessiones en El Directorio con El Foco - Eine Erzählung von [Roschker, Jürgen]

12.12.2016

Buchvorstellung: "Geständnisse im El Directorio"... ist von mir!

Von 2009 bis 2011 lebte ich für zwei Jahre mit meiner peruanischen Familie in Callao, der Zwillingsstadt von Lima. Das war meine erste Zeit in Peru und alles war für mich irgendwie neu, ein Kulturschock sozusagen.
Nachdem ich schon immer gern geschrieben habe, musste ich mir diese Begebenheiten, die sich in meiner Nachbarschaft - und wohl in ganz Peru - abspielen, von der Seele schreiben.
Ohne zuviel verraten zu wollen möchte ich gleich ein oder zwei Dinge voraus schicken:
1.) Motortaxis und andere nervende Fortbewegungsmittel, elendslange nächtliche Fiestas in der Nähe unseres Hauses und andere störende Dinge gab und gibt es wirklich.
2.) Die (verstörenden) Reaktionen der Hauptfigur hat es nicht gegeben, die habe ich erfunden (und ich wollte sie auch nie wirklich umsetzen.

Herausgekommen ist schließlich die Erzählung "Geständnisse im El Directorio".



Der Winter ist nun da - zumindest in Europa - lange Abende, die vielleicht auch mit Lesen verkürzt werden können (gilt auch für Bürostunden) und ich lade euch ein, mein Buch etwa bei Amazon als Taschenbuch oder auch als E-Book zu erwerben. Auch kann man sich online in ersten Seiten einlesen.

Und wenn es euch gefällt, empfehlt es weiter an eure Freunde, Bekannte und Verwandte. Und wenn ihr noch mehr von mir lesen wollt kann ich euch jetzt schon sagen, dass ich schon wieder zu schreiben angefangen habe, dieses Mal eine in Ica spielende Geschichte.

Und falls ihr bestimmte Fragen habt, könnt ihr mir sie via Facebook, über diesen Blog, oder per email stellen.


17.11.2016

Ereignisreiche Woche in Lima

Gestern, am Mittwoch den 16. November 2016 hat es im Kino des sündteuren Einkaufszentrums in Miraflores - Larcomar" einen Brand gegeben, in dem vier Arbeiter getötet und 13 verletzt wurden. Die genauer Brandursache ist noch nicht bekannt aber fest steht, dass die Sprinkleranlage nicht funktioniert hat. Glück im Unglück war, dass der Brand am Vormittag in einer wenig besuchten Vorstellung ausgebrochen ist. Ironie ist auch, dass das Kino zur UVK-Kette gehört, die die teuersten Kinos in Peru betreibt und es dieser Ketter aber nicht möglich ist, für ausreichenden Brandschutz zu sorgen. Auch sollen die Arbeiter dort sehr schlecht bezahlt sein.




In der Nacht auf den Donnerstag den 17. November 2016 erlitt der Bürgermeister von Lima, Luis Castaneda einen Herzinfarkt, ist aber schon außer Lebensgefahr.
Ausgerechnet gestern wurde von der Anti-Korruptions-Staatsanwaltschaft bekannt gegeben, dass gegen Castaneda in einem Skandal untersucht wird. Schon in seiner ersten Amtszeit soll es etliche Korruptionsfälle wie auch krasse Fehlentscheidungen gegeben haben. Trotzdem wurde er in der letzten Wahl gewählt und gilt weiterhin als aussichtsreicher Präsidentschaftskandidat (falls er in vier Jahren noch leben oder er nicht verurteilt sein sollte).

Gestern hat sich auch der Präsident Perus Pedro Pablo Kuczynski aus seinem Amtsraum an die Bevölkerung gewendet und mitgeteilt, dass der revolutionäre Weg für mehr Chancengleichheit und soziale Fürsorge für alle weiter beschritten werden wird. Auch hat er die Bevölkerung gebeten, die Gäste, die anlässlich des APEC-Treffens in Lima zusammenkommen, gut und schön zu behandeln, weil sich Peru von diesen Staatsgästen wie etwa die Präsidenten der USA, Chinas, Russland und siebzehn anderen Staaten viel erwarten kann.

Für den amerikanischen Präsidenten Barack Obama ist dies der letzte geplante Auslandsbesuch in seiner Amtszeit vor der Übergabe der Amtsgeschäfte an Donald "grabb them by the pussy" Trump am 20. Jänner 2017.

Sonst noch was: Ja! Die us-amerikanische Schauspielerin Lisa Masters, die mir bis heute absolut nicht bekannt war, aber in der Fensehserie Law and Order mitgespielt, hat sich in einem Hotel in Lima diese Woche umgebracht.

12.11.2016

Schockschwere Not

Nun sind also die Wahlen in den USA geschlagen und es ist genau das herausgekommen, was ich nicht erwartet aber befürchtet habe:
Donald Trump hat gewonnen, hat zwar insgesamt weniger Stimmen bekommen, so wie damals schon Al Gore im Jahr 2000, aber mehr Wahlmänner für sich gewonnen. Dass das Wahlmännersystem ein Horror für die Demokratie ist, steht auf einer anderen Karte.

Warum interessiere ich mich überhaupt für die USA.
Nun, das ganze hat 1992 mit der Wahl von Bill Clinton zum Präsidenten angefangen. Ich war damals 15 Jahre alt und sein Wahlkampf, seine Slogans, ja sogar das Lied nach seinen Auftritten ("Don´t stop thinkin about tomorrow") haben mich begeistert. Ich kann mich noch erinnern, dass ich am Tag nach der Wahl in die damals noch existierende Buchhandlung Kienreich in der Sporgasse gegangen bin, und ein amerikanische Tageszeitungen gesucht und schließlich in der USA Today sogar gefunden habe. Heute gibt es den Kienreich nicht mehr, bin mir nicht ganz sicher, aber die Konditorei sollte in diesem Haus nun drinnen sein. Seit 1992 kann ich mich jedenfalls als Demokrat bezeichnen, auf gar keinen Fall als Republikaner.

Meine Begeisterung für die USA hat mir viel Häme eingebracht. "Die USA sind doch die Imperalisten heutzutage, die uns alles aufzwingen wollen, die glauben, dass sie alles beherrschen können und müssen, sich überall einmischen usw usf.!" Das mag vielleicht in gewissen Belangen sogar stimmen, muss ich durchaus zugeben.  Unverzeihlich für mich war etwa, das sich die USA so oft auf seiten der reaktionären Kräfte in Südamerika eingemischt hat (etwa in Chile haben sie die Putschisten gegen Allende unterstützt, vor allem Henry Kissinger, dieser nette alte Herr, der auch deutsch sprechen konnte und deshalb sehr vereehrt wurde in den 80er und 90er Jahren in Österreich, war da betreibend).

 Zu den Gegnern der US habe ich immer gesagt, dass die USA dasjenige Land war, dass uns schlussendlich von Hitler befreit hat und uns auch beim Wiederaufbau geholfen hat (Marshall-Plan). Sicher, auch die Russen haben einen großen Anteil an der Befreiung gehabt, aber die sind anschließend mit uns und vor allem mit dem Rest Europas der östlich von Österreich liegt, anders umgegangen.

Ich bin dann 1997, nach dem Bundesheer, das erste Mal für ein paar Tage nach New York geflogen. Habe natürlich schon damals gewusst, dass NYC nicht gleich die USA ist. War aber begeistert.

Dann war 2000 die umstrittene Wahl von Georg "W." Bush zum Präsidenten. Ein Horror für mich. Damals habe ich das erste Mal wirklich das Vertrauen in die USA. Dann war im Jahr 2001 das WTC-Attentat und habe sogar den Afghanistankrieg verstanden, den Irak-Krieg mit seinen angeblichen Weapons of Mass Destruction wieder weniger.

Aber auch die acht Jahre gingen vorüber und dann kam Obama. Der erste schwarze Präsident und für mich der bisher beste. Der kann reden, hat aber auch wenig umsetzen können (woran der republikanische Kongress nicht ganz unschuldig ist). Und 2010 reiste ich mit meiner Familie, also mit meiner Frau uns unserem ersten Sohn, wieder in die USA. Denn bei der Wahl von Bush hatte ich mir geschworen, während republikanischer Präsidentschaften nicht dort hinzufliegen, das Land zu boykottieren.

Und jetzt halt die Wahl von Trump. Wie gesagt: ein Horror. Die Wahl eines Frauen- und Ausländerverachters, der von nichts eine Ahnung, zum Präsidenten. Der so viele Arbeiter geprellt hat als Held der arbeitenden Klasse. Absurd.

Aber heuer ist das Jahr der absurden Entscheidungen. Anfangen hat das mit der Mehrheit für den Brexit, dann die Komödie um die Wahl des österreichische Bundespräsidenten, wobei ich mir jetzt leider schon fast sicher bin, dass Norbert "Aldi" Hofer gewinnen wird. Das befürchte ich jedenfalls und erwarte es.

Ich hoffe natürlich, das  Trump nicht all den Wahnsinn, den er im Wahlkampf versprochen hat, umsetzen wird. Dass er vor allem nicht die Chance bekommt, die Mehrheitsverhältnisse im Supreme Court grundlegend zu ändern. Dazu braucht es in zwei Jahre (ja, daran denke ich jetzt schon) bei den nächsten Kongress-Wahlen eine Mehrheit im Haus und im Senat für die Demokraten.

Also, hoffen wir auf eine kurze Präsidentschaft von Trump. Hoffen wir das Beste. Denn ich möchte bald wieder nach NYC und auch nach Florida in die Disney World fliegen.

Und Alec Baldwin als die Trump-Parodie auf NBC wird mir auch dabei helfen, diese zwei bzw vier Jahre so schnell wie möglich hinter uns zu lassen.


03.11.2016

Ein 2500-Liter-Wassertank kommt auf das Dach

Um das Haus permanent mit Wasser versorgen zu können, etwa auch dann, wenn die öffentliche Zufuhr des Wassers unterbrochen ist, hat uns der Architekt empfohlen, neben der Zisterne, die 12.000 Liter fasst auch auf das Dach einen 2500-Liter-Tank zu setzen (dies um genügend Wasserdruck für die Wasserhähne und Duschen zu haben.

Hier das Aufladen des Tankes und der Rohre auf das Taxi:




Mittels eines einfachen Flaschenzuges wird der Tank auf das Dach geschafft:





Hinaufgepumpt wird das Wasser mittels Elektromotors (bleibt also das Problem eines Stromausfalls)

01.11.2016

Bilder aus Lima und Callao

Jakob auf einem Geschützturm in La Punta in Callao.



Dudu und Jakob bei einem Ententeich in Barranco


Auch Blitz hatte Spass, er kommt in die Pubertät

30.10.2016

Stromausfall

Heute ist mal wieder ein besonderer Tag.
Unser Hund, der Blitz, hat mich um 5:35 Uhr aufgeweckt da er aus dem Haus raus auf die Straße will. Gut, rausgelassen. Um 7:30 weckt er mich zwecks Reinlassens ins Haus wieder auf.

Erster Gedanke: Wenigstens noch zwei Stunden geschlafen.

Erster Hinweis auf einen besonderen Tag: Der Hund stinkt nach Schei... Hat er sich wieder einmal (obwohl das letzte Mal schon etliche Monate wenn nicht Wochen her ist) gewälzt.
Gut, wasche ich ihn eben gleich mal notdürftig auf der Straße vor dem Haus mit einem Wasserschlauch. Noch ohne Shampoo. Kommt die Nachbarin vorbei. Was ja an sich kein Problem ist, außer, dass ich nur ein Leiberl und eine Unterhose anhabe (mein sommerlicher Pyama eben).
Peinlich, aber auch wurscht. Hund später noch einmal im Garten gewaschen. Er hat sich im Sand einwandfrei getrocknet, ist wieder sauber.

Zweiter Hinweis auf einen besonderen Tag: Es gibt keinen Strom. Was im ersten Stock noch normal ist, da dort seit Montag nach einem Unfall beim Bodenverlegen im zweiten Stock ein Wasserschaden (Wasser rinnt durch Elektroleitungen) aufgetreten ist. Aber auch im Erdgeschoss gibt es keinen Strom. Also kein Kaffee. Und – vor allem - kein Internet. Daher keine Verbindung zur Außenwelt. Keine Neuigkeiten. Nichts.

Keine Neuigkeiten aus Peru. Was mich an sich eh nicht interessiert. Denn außer Staus in Lima, dann und wann Erdbeben mit ungefähr 5 Grad auf der Richterskala (mal in Lima, dann auch in Ica), Korruptionsfälle in der Vorgängerregierung (das ist hier immer so, aktuell gibt es keine Korruption, nur die Vorgänger [in diesem Fall Präsident Humala] sind korrupt), schwere Busunfälle (diese Neuigkeiten schaffen es bis auf orf.at) und irgendwelche Stars aus dem peruanischen Showbiz gibt es nicht viel zu berichten in diesem Adenstaat.

Keine Neuigkeiten vom herumgecetare um den Ceta-Vetrag. Oder etwa von (wieder) anlaufenden Präsidentenwahlkampf in Österreich.

Aber – aus meiner Sicht am schlimmsten – keine Neuigkeiten vom us-amerikanischen Präsidentenwahlkampf. Und das zehn Tage vor der Wahl. Ich bin ja irgendwie glücklich in der gleichen Zeitzone wie in New York zu leben, so bekomme ich die News über die Peinlichkeiten von Trump oder die Emails von Hillary praktisch zeitgleich mit.

Und zu Mittag habe ich auch noch ein schweres Kopfweh bekommen, das jetzt, drei Stunden später, wieder vorbei ist (habe mir einen Instantkaffee gemacht und auch meinen Schädel unter die Dusche gehalten.

In 90 Minuten sollte wieder der Strom kommen. Warum ich das weiß? Weil der Stromausfall schon etliche Tage vorher in den lokalen Radiostationen und Zeitungen angekündigt wurde. Cesar, der Bruder von Ligia, hat das gewusst, aber vergessen, es uns zu sagen.

Nun gut, ein über elfstündige Stromausfall geht bald vorüber und ich kann diese Zeilen dann veröffentlichen.


Nachtrag: Danke an die Firma Electrodunas in Ica, die die Reparatur des Stromnetzes in genauer 11 Stunden erledigt haben.

26.10.2016

Update am Nationalfeiertag

Jetzt ist schon fast eineinhalb Monate her, dass die Ausbauarbeiten in unserem Haus begonnen haben. Und man kann sagen, dass zumindest mehr als die Hälfte schon erledigt ist. Mehr nicht. Schon zu Beginn der Arbeiten stellte sich heraus, dass in den Boden, der auf dem Dach vor Monaten gemacht worden ist, keine weiteren Wasserleitungen für die Zimmer verlegt werden können ohne den Betonboden komplett zu zerstören. Deshalb wurde in einer fünf Tage dauernden Aktion der Boden komplett demoliert, auch das bereits über dem Boiler angebrachte Dach. Also, eine Woche Verzögerung und erheblich mehr Bauschutt, der nach Ende der Arbeiten weggeführt werden muss.
Der Rest (Mauern hochziehen und auch das Beton-Ziegel-Dach gingen dann in drei Wochen voran. Nach der Dachgleichenfeier fuhren wir für eine Woche nach Lima um schon Einkäufe für die Unterkünfte zu tätigen.

Nach der Rückkunft geht es mehr oder weniger zügig voran, aber ich persönlich rechne immer noch, dass die Bauarbeiten noch mindestens ein Monat lang dauern werden.

Übrigens, nach Lima fuhren wir dieses Mal mit Blitz, wir konnten ihn einfach nicht für eine Woche alleine lassen. Onkel Enrique hätte ihn zwar füttern, aber nicht die Liebe geben können, die er - der Blitz - braucht.
Bei der Hinfahrt gaben wir ihm eine Beruhigungsspritze, um die nächtliche Busfahrt in der Gepäcksetage in einem Käfig zu erleichtern. Während der Zeit in Lima konnte Blitz im nahegelegenen Park viel Spielen und Freundschaften schließen, auch mit den Hunden von Tante Rosa (zwei Golden Retriever, 9 und 12 Jahre alt) vertrug er sich. Mit dem Weibchen Bonny mehr als Herkules, es scheint, dass unser Hund die Pubertät erreicht hat, auch das Beinchen hebt er schon.
Für die Rückfahrt, für die eine Beruhigung mittels Tropfen genügte, kauften wir einen Plastikkäfig, der auch für den Transport im Fleugzeug geeignet ist, 65 Euro kostet der Käfig.

Ich hoffe, möglichst bald wieder Zeit und Ruhe zum Schreiben zu finden.

12.09.2016

Fremdenverkehr - Tourismus

Nach einer langen Abstinenz vom Blog (vom Alkohol sowieso :-)) melde ich mich mal wieder.
Wir haben uns in den letzten Wochen lang und ausgiebig überlegt, was wir aus unserem Leben und unserem Haus machen könnten.
Denn - und ich weiß das haben viele von euch schon vorher gewusst oder zumindest geahnt - die Sache mit dem Kuchen- und Tortengeschäft lief zwar gut, aber warf nicht genug Geld für uns alle ab.
Auch habe ich im letzten Monat als Praktikant (also unbezahlt) als Fremdenführer für deutschsprachige Touristen in Paracas und in Ica gearbeitet. Das hat mir mehr oder weniger Spaß gemacht, aber ich wäre nur für die tatsächliche Tour bezahlt worden und dazwischen hätte es zuviel Leerlauf in Paracas (das ist ca eine Stunde von Ica entfernt und der Ausgangspunkt zu den Paracas-Inseln).
Also habe ich das bleiben lassen. Aber die Idee, Geld mit Touristen zu machen, war geboren.

Nun denn, das sind unsere Vorhaben:

1.) Wir haben das Gästezimmer im Parterre bereits über Airbnb angeboten, in zwei Wochen kommt unser erste Gast. Hier übrigens ein Link zur Anzeige .

2.) Wir werden den zweiten Stock, der bisher nur ein Schwimmbad und den Boiler beheimatete,ausbauen und vier Gästezimmer für jeweils zwei Personen installieren. Mit dem Zimmer im Erdegeschoss, das dann insgesamt Platz für drei Personen bieten wird, haben wir Platz für elf Gäste.

3.) Mit den Gästen - die dann hoffentlich kommen - werden wir individuelle Toure in drei Sprachen (deutsch, spanisch und englisch). Außerdem bieten wir auch Unterricht in Spanisch, aber auch in Salsatanzen an.

Heute ist das Material angeliefert worden und auch die Bauarbeiten haben schon begonnen.


14.08.2016

Der Marsch für die Frauen und gegen die Gewalt in Ica

Wie schon im vorigen Post geschrieben, fanden am Samstag den 13. August 2016 in ganz Peru Märsche gegen die Gewalt an Frauen statt. Laut Medienberichten waren es landesweit über 150.000 Mitmarschierende, alleine in Lima, bei der Hauptkundgebung waren es 50.000 Teilnehmer, darunter etwa der amtierende Präsident Pedro Pablo Kuczinsky und seine Familie, viele Minister aber auch Expräsidenten bzw deren Frauen.

Auch in Ica fand ein Marsch statt und auch hier lag die Beteiligung über meinen Erwartungen und der der Organisatoren. Es gibt zwar keine offiziellen Zahlen bisher, aber ich nehme an, dass es wesentlich über 2000 Teilnehmer waren, überwiegend Frauen selbstverständlich, aber auch viele Männer (darunter auch ich).

Parolen wie zB (übersetzt) "nur weil ich einen Minirock trage, bedeutet nicht, dass ich leicht zu haben bin", oder "wer eine schlägt, schlägt uns alle" wurden gerufen.

Vor dem Justizpalast wurde ein kurzer Zwischenstopp gemacht und sehr emotionell gegen die Injusticia (Ungerechtigkeit) der Justiz protestiert, da in vielen Fällen die Täter häuslicher Gewalt gegen Frauen und Kinder und Vergewaltiger mit Freisprüchen davonkommen.

Hier ein Video:



Bei der Schlusskundgebung am Plaza de Armas erzählten letztlich sechs Frauen aus ihrem Leben, wie sie von ihren Partnern, Ehemännern behandelt worden sind, wie sie geschlagen worden sind oder andere Gewalt erfahren haben müssen.

Was mich und auch meine Frau gestört hat war, dass die Träger von Fahnen von Parteien augefordert wurden, diese wieder einzurollen, da die Organisatoren sich darauf geeinigt hatten keine Parteiensymbole zuzulassen, Absolut unverständlich, denn letztendlich müssen sich ja im Kongress die Parteien auf Gesetzesänderungen einigen, die die Rechte der Frauen stärken.

Und ja, es tut sich was. So werden schon Novellen des Strafgesetzes angekündigt.

Aso, noch etwas Berührendes:



Am Plaza de Armas haben wir diesen Kinderschuh gefunden. Einen Schuh von einem Mädchen der Größe 19, einem Baby, dessen Mutter das Kind auf dem Arm trägt oder mit einem Kinderwagen zur Kundgebung gekommen ist, um Rechte für sich und ihre Tochter einzufordern, Rechte, die garantieren, dass sie in Zukunft besser behandelt werden und dass es nicht mehr normal ist, Mädchen und Frauen nachzupfeifen, anzugreifen, zu schlagen und zu vergewaltigen.

Letztendlich haben wir die Familie gefunden und ihnen den Schuh zurückgegeben.

11.08.2016

Peru - ein Land der häuslichen Gewalt und sexueller Belästigung

Heute möchte ich mich einem Thema widmen, das von der staatlichen Werbegesellschaft PromPeru wahrscheinlich nicht so gerne ins Rampenlicht gedrückt wird:

Peru steht in Südamerika an der ersten Stelle wenn es um sexuelle Gewalt gegen Frauen geht, nicht etwa Brasilien, das ja im letzten Jahr vor allem durch diese ungustiösen Massenvergewaltigungen in die Schlagzeilen gekommen ist. Solche spektakuläre Fälle gibt es Peru nicht. Es ist vielmehr die versteckte Gewalt in den eigenen vier Wänden, die Statistik nach oben treibt.

Weltweit gesehen steht Peru an dritter Stelle. Nur Äthiopien und Bangladesch sind noch krimineller gegen Frauen.

So wurden im Jahr 2013 15.000 Fälle angezeigt. In 42 % der Fälle war es Gewalt im eigenen Haus bzw in scheinbaren sicheren Orten wie etwa in Häusern Verwandter oder in Schulen. 75 % der Opfer waren minderjährig!

Und das sind Dunkelziffern, denn es ist davon auszugehen, dass nur 5 % der Taten angezeigt werden, sei es aus Angst vor der Familie oder weil davon auszugehen ist, dass die Täter nicht verurteilt werden.

Wenn die Taten überhaupt von den Opfern angezeigt werden. Und selbst dann geschieht Tätern nicht wirklich etwas.
So hat es etwa vor einigen Wochen einen im ganzen Land aufsehenerregenden Fall gegeben. Weil hier die Gewalt auf Video gebannt war: Ein Mann zieht seine Frau an den Haaren durch ein Lokal. Und was ist mit ihm passiert: In der ersten Berufungsinstanz wird er vom dreiköpfigen Richtersenat, dem auch eine Frau angehört hat, freigesprochen, da er zum Zeitpunkt der Tat unter schwerem Alkoholeinfluss stand.
Oder ein anderer Fall: Seit mehreren Monaten häufen sich in der Touristenstadt Nazca (bekannt durch die Linien) Anzeigen von Touristinnen, die von einem Hostal-Betreiber belästigt oder gar vergewaltigt worden sind. Doch ihm geschieht nichts. Die Polizei will oder kann keine Beweise finden bzw. werden welche gefunden, steht das Gericht dem Täter zur Seite.

Und was sagt zu dem ganzen Treiben der Erzbischof von Lima und Kardinal Cipriani dazu? Einen Klassiker: die Frauen seien doch selber schuld, wenn sie sich so aufreizend kleiden!

Im Kongress wiederum hat eine Abgeordnete der Frente Amplio (ich würde sie als links bzw grün bezeichnen) dieses Problem angesprochen. Jetzt wird sie im Gegenzug beschuldigt, das Ansehen des Landes zu verletzen, eine Nestbeschmutzerin zu sein, wie man es in Deutschland bzw Österreich sagen würde.

Aus diesem Grund finden im ganzen Land kommenden Samstag, den 13. August 2016, Protestmärsche statt, auch hier in Ica. Und wir werden alle daran teilnehmen. Um auf diese Ungerechtigkeit und Unmöglichkeit hinzuweisen.

31.07.2016

Indoor Aktivitäten für Kinder in Graz - Stadtbibliothek Nord

Ein absolutes Muss für jeden Grazer mit Kinder sind die Grazer Stadtbiblliotheken. Hier gibt es eine Riesenauswahl an Büchern, Brettspielen, auch Videospiele und DVD's für Kinder aber natürlich auch Erwachsene.

Wir hatten das Graz, dass wir gleich um die Ecker einer der Filialen wohnten, Standort Graz-Nord. Ein modernes Gebäude mit viel Platz, viel natürlichem Licht, auch einem Gartenbereich und auch mit der Möglichkeit, sich einen Kaffee oder Tee zu machen und dort etwa auch Zeitungen und Magazine zu lesen.



Das Beste ist jedoch der Veranstaltungsraum: Hier finden ein paar Mal in der Woche im Rahmen der Aktion  Labuka am Vor- wie auch am Nachmittag Lesungen, Konzerte und Theater für Kinder statt und das absolut kostenlos. Nach der Lesung etwa wird dann passend zum Stück ein Andenken gebastelt. So werden die Kinder animiert, immer und immer wieder in die Bücherei zurückzukehren.



Das Ausleihen ist für Kinder und Jugendliche gratis, Erwachsene zahlen € 15,-- im Jahr.



Hier mehr Info: Stadtbibliothek Graz-Nord



und ein Video:

30.07.2016

Indoor Aktivitäten für Kinder in Graz: Ellas Kinderzimmer

Dieser Beitrag wendet sich speziell an Familien, die in Graz und Umgebung wohnen, oder eben Touristen, die neben den herkömmlichen Sehenswürdigkeiten auch ihren Kindern etwas Abwechslung bieten wollen.

Wenn es in der Graz und Umgebung gewittert, regnet, schneit oder sonst irgendwelche Unpässlichkeiten passieren gibt es neben dem Kindermuseum auch die Möglichkeit, einen Indoor Spielplatz in Puntigam zu besuchen.

Mit dem Auto ist er leicht erreichbar, da eigener Parkplatz vorhanden, mit dem öffentlichen Verkehrsmittel schon etwas schwieriger (Straßenbahn 5 nach Puntigam, aussteigen an der Haltestelle Brauhaus Puntigam).

Der Eintritt ist - aus meiner Sicht zumindest - etwas hoch, aber es wird doch auch vieles geboten, etwa Mini Go Kart fahren, etliche Rutschen, Tunnel. Hüpfen kann man, Fußball spielen, Tischtennis, man kann sich einfach austoben und auch Geburtstage feiern.



Mehr Informationen hier: http://www.ellaskinderzimmer.at/



und ein Video:

28.07.2016

Indoor Aktivitäten für Kinder in Graz - Kindermuseum

In den nächsten Tagen möchte ich euch ein paar Möglichkeiten vorstellen, wie man mit Kindern in Graz Spass haben und vielleicht auch etwas lernen kann, wenn es draußen regnet, stürmt oder schneit.


Die interessanteste Örtlichkeit ist sicherlich das Kindermuseum Frida & Fred, das ziemlich zentral liegt am nördlichen Ende vom Augarten.
Das Gebäude an sich ist schon interessant, es wurde anlässlich des Kulturhauptstadtjahres 2003 gebaut.
Einmal im Jahr werden die Ausstellungen gewechselt, im Obergeschoss gibt eine Präsentation für kleinere Kinder, im unteren für die größeren. Im unteren Bereich gibt es auch ein Labor für Experimente sowie einen Außenbereich.
Einmal im Jahr wechselnde Ausstellungen. Das mag vielleicht wenig klingen. Allerdings sind wir mit unseren zwei Kindern dank der Jahreskarte, die man sich rechtzeitig besorgen sollte, da es nur ein gewisses Kontingent gibt, sehr oft ins Museum gegangen, um etwa ein Experiment zu machen, das wir beim letzten Besuch versäumt haben.
Es gibt immer wieder etwas Neues zu entdecken, für dreijährige Kinder, aber auch für Teenager.

Aktuelle Informationen gibt es hier: Frida und Fred

Ein Video von uns:

27.07.2016

Blitz - ein Hundeleben in Peru - eine Telenovela

Heute präsentiere ich euch ein kurzes Video von Blitz und seiner ersten Liebe, die wohl eine Mischung aus Schaf und Hund sein dürfte, ein Schafshund und kein Schäferhund :-). Ihren Namen wissen wir nicht.

Auch mit Untertitel verfügbar.

26.07.2016

28. Juli - peruanischer Nationalfeiertag - auch Angelobungstag

Wie wir nun wissen, ist der 28. Juli der Nationalfeiertag hier. Aber nicht nur das:
Alle fünf Jahre wird an diesem Tag auch der neugewählte Präsident angelobt.

Und heuer ist es wieder soweit. Im Juni hat sich Pedro Pablo Kuczynski in einer knappen Stichwahl gegen Keiko Fujimori durchgesetzt. Und im Gegensatz zu Österreich hat die Wahl angefochten.

Aus diesem Anlass möchte ich heute einen Flugzettel aus dem Wahlkampf von PPK - das ist seine Partei und die Abkürzung seines Name präsentieren und euch gleich ein paar spanische Wörter beibringen.



Gleich auf dem 1. Bild stellt er sich vor und erklärt auch, wie man seinen Namen ausspricht, nämlich Cuy-Chins-Ki. Wobei Cuy auf deutsch Meerschweinchen bedeutet, daher auch das Tier mit dem PPK-Leiberl.

Auf den Bildern 2 und 3 sagt er, dass sein Vater ein Arzt für die Ärmsten der Armen war und er deshalb seine Kindheit im peruanischen Amazonasgebiet rund um Iquitos verbracht hat. Sein Vater hat die Leute gegen die Lepra und das Gelbfieber in den 40er Jahren behandelt.

Bild 4 und 5: Da sein Vater Rechte für die Ärmsten gefordert hat, wurde er als Aprista (APRA - eine frühe linke Partei, die heute keine 5 % mehr erreicht) und ins Gefängnis gesteckt. Aus diesem Grund reiste PPK nach Europa, wo er seine Studien fortsetzte. Er bekam ein Stipendium für die Oxford Universität und auch für die Princeton Uni.
Seine Mutter war Lehrerin an einer öffentlichen Schule und öffnete ihn für die Passion am Studieren und Musizieren.

Bild 6: Mit 22 Jahren kehrte PPK zurück in sein Vaterland Peru wo er zuerst in Cusco für eine Hacienda auf 4500 Meter als Manager arbeitete.
Ein Jahr später wurde er mit 23 Jahren als jüngster Mitarbeiter zur Weltbank berufen.

Bild 7: Jedes Mal, wenn er von Peru zur Mitarbeit gerufen wurde, ließ er wichtige Aufgaben im Ausland stehen und liegen um für sein Vaterland zu arbeiten. So hat er für die Zentralbank Perus gearbeitet, dann als Minister für Energie und Rohstoffe, sowie als Wirtschaftsminister und als Premierminister.

Auf Bild 8 sagt das Meerschweinchen, dass sein Freund PPK immer Erfolg hatte und viel Erfahrung durch seine harte Arbeit und Ehrlichkeit gesammelt hat. Er bekämpfte die Armut und die Korruption. und brachte Wohlstand zu allen Peruanern.
So hat er als Wirtschaftsminister die Krise in Peru durch gesenkte Steuern sowie durch höhere Grundeinkommen für Lehrer, Ärzte und Polizisten besiegt.

Im Bild 9 sagen seine Mitstreiter Parolen wie:
"Wir müssen Schluss mit der Korruption machen", "die Jugend braucht gute Arbeit", "die Bevölkerung braucht Sicherheit" und ganz wichtig "10 Millionen Peruaner brauchen eine sichere Wasserversorgung, aber auch Abwasserleitungen und Gasleitungen."

Am Schluss sagt PPK: Ich gebe meine ganze Erfahrung für Peru, damit wir das Land vorwärts bringen. Eröffnen wir gemeinsam eine neue Etappe zum Wohlstand für alle. Respektieren wir die Demokratie, ohne Korruption. Ich rechne mit deiner Stimme!"

Und das Meerschweinchen: "Damit Peru eine prosperierendes und modernes Land wird, brauchen wir jetzt einen großen Führer. Daher wähle PPK".

Nicht alles was hier steht entspricht meiner Meinung, aber in der Stichwahl gegen Keiko war er tatsächlich die einzige Wahl. Aber, wie schon in den Beiträg anlässlich der Wahlen Zur Wahl in Peru gesagt, wäre mir Veronika lieber gewesen. Siehe auch Nach der Wahl und  Nach der Stichwahl

22.07.2016

Juli - der peruanische Monat

Die Peruaner feiern am 28. Juli ihren Nationalfeiertag, die Fiesta Patria. An diesem Tag im Jahr 1821 wurde die Unabhängigkeit von Spanien erklärt. Dank an Bolivar und Dank an San Martin.

Aus diesem Grund werden im Monat Juli in vielen, in sehr vielen Häusern die rot-weiß-roten Fahnen Perus rausgehängt.

Um nicht als unpatriotisch zu gelten, habe ich ebenso auf dem Dach eine Fahne aufgezogen. Es ist zwar nicht die peruanische, aber dieser nicht ganz unähnlich :-)




Auf dem oberen Foto seht ihr unser Haus in der mehr als halbleeren Nachbarschaft. Im Hintergrund die Sanddünen von Huacachina.

Auf dem unteren Foto, welches ich vom Dach aufgenommen habe, seht ihr im Vordergrund das Nachbarviertel Las Casuarinas und im Hintergrund die Ausläufer der Kordilleren (Anden).

(Danke an das Fanpaket der Kleinen Zeitung für die Euro 2008 :-)

Und noch was, falls ihr mit mir auf Facebook nicht befreundet seid, könnt ihr per email von jedem neuen Eintrag verständigt werden. Einfach rechts oben auf dem Bildschirm eure email-adr. eintragen und schon bekommt ihr eine automatische Verständigung.

19.07.2016

Thomas - ein Besucher aus der Steiermark

Vor etwas mehr als einem Monat besuchte uns Thomas aus der Steiermark hier in Ica. Er befindet sich seit einigen Monaten auf einer - ja so kann man es sagen - Weltreise, die ihn - so weit ich mich erinnern kann - von Chile, über Peru nach Ecuador, Kolumbien, weiter nach Mexiko und wohl auch in die Vereinigten Staaten führt sowie nach Asien. Er will jedenfalls noch bis September unterwegs sein. Dieser Rückflug nach Europa ist das einzig fix geplante.

Ursprünglich wollte er nur ein paar Wochen in Peru bleiben, doch die Sehenswürdigkeiten jeglicher Art und Form hier in Peru haben ihn dazu überredet, seinen Aufenthalt immer wieder zu verlängern. So war er etwa für ein verlängertes Wochenende  bei uns im Haus in Ica. Thomas, den ich über den Florian kennengelernt habe, ist in der Tat ein feiner Kerl, der sich gerade eine Auszeit genommen hat und deshalb so viel Zeit für diese Reise hat.
Ich hoffe, er hat die Tage hier genossen, vor allem die Kinder haben sich über seinen Besuch gefreut und haben in gleich in ihre Herzen geschlossen. Er besuchte neben der Oase auch noch die Ballesta Inseln und ließ sich am letzten Abend auch in die Kunstwelt von Cesar einführen. Leider Gottes musste ich mir am selben Tag auch noch einen Zahn ziehen lassen, aber das hat der allgemeinen Freude keinen Abbruch getan.

Wir wünschen ihm auf diesem Weg alles Gute für seine weitere Reise und hoffen, ihn eines Tages in der Steiermark besuchen zu können.

Hier noch ein kleines Video von unserem gemeinsamen Ausflug zur Oase Huacachina.


16.07.2016

Rückblick nach Wien - Teil 3: Das Haus des Meeres

Erstmals waren wir auch im Haus des Meeres. Dieses in einem aus den 40er Jahren des vorigen Jahrhunderts stammende Gebäude war ursprünglich als Flak-Turm der Nazis in Betrieb, um die Stadt Wien im Zweiten Weltkrieg vor den alliierten Luftangriffen zu verteidigen, was allerdings eh nicht wirklich gelang.
Heutzutage hat es eine  bessere Verwendung: Der Turm beinhaltet riesige Aquarien, auch Terrarien mit etlichen exotischen Tieren.
Außen ist auch eine Kletterwand integriert und von den oberen Terrassen hat man einen fürwahr herrlichen Ausblick auf die Stadt Wien.

Hier ein Video hiezu:



13.07.2016

Rückblick nach Wien - Teil 2: Der Zoo in Schönbrunn

Habe ich euch letztens das Haus der Musik in Wien präsentiert, folgt heute im Rahmen unseres Abschiedsbesuches von Wien besuchten wir - wie bei jedem Aufenthalt in Wien - den Zoo in Schönbrunn, natürlich um wieder die Pandas und all die anderen Tiere zu sehen. Für meine Frau und auch für den Rest der Familie und wohl für viele der Besucher ist dieser Zoo wohl der Beste auf der Welt, vor allem was die artgerechte Tierhaltung angeht. Die Tiere fühlen sich wohl, was auch die vielen Geburten bestätigen.

Hier ein Video dazu:



Und hier ein direkter Link zum Beitrag über das Haus der Musik in Wien:
http://ausderneuenwelt-peru.blogspot.pe/2016/07/ruckblick-nach-wien-teil-1-haus-der_11.html

11.07.2016

Rückblick nach Wien - Teil 1: Haus der Musik

Ein paar Wochen vor dem Abflug nach Peru waren wir im Jänner 2016 ein paar Tage in der Reichs-, Haupt- und Residenzstadt Wien, um uns von unserem Freund und Fotografen Peter, aber auch von der Stadt selbst zu verabschieden. Noch wissen wir nicht, wann wir sie wieder sehen.



Am ersten Tag stand das Haus der Musik auf dem Programm. Ein herrlicher Ort inmitten der Stadt, nicht weit vom Schwarzenbergplatz und von der Staatsoper.



Hier kann man mit Musik aktiv experimentieren (dies gefällt vor allem den Kindern) aber auch Musikerwohnungen aus den vorigen Jahrhunderten durchwandern (für Kinder eher uninteressant). Aber seht doch mehr auf diesem Video bzw auf  der Homepage des Hauses: http://www.hausdermusik.com/



Eine Anmerkung zum Video: Es gibt auch Untertitel, zu diesen kommt man, indem im Feld rechts unten des Videos auf "Einstellungen" klickt, dann auf "Untertitel" und schließlich Deutsch auswählt.





09.07.2016

Operation Condor - Diktaturen in Südamerika

Wenn man den Namen Condor in Österreich oder Deutschland hört, dann denkt man in erster Linie an die Urlauber-Fluglinie und danach an unter dem Namen Legion Condor operierende deutsche Luftunterstützung Francos im spanischen Bürgerkrieg in den 30er Jahren.

Aber der Condor ist ein Andenvogel und deshalb gibt es auch in Südamerika eine Operation Condor. Unter diesem Codenamen arbeiteten in den 70er und 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts die Diktaturen in Argentinien, Bolivien, Brasilien, Chile, Paraquay und Uruquay mit ihren Geheimdiensten zusammen um gemeinsam die (meistens) linksgerichtete Opposition zu unterdrücken, vernichten, also meistens weltweit zu verfolgen und zu töten.

Für weitere Informationen verweise ich auf den Artikel in Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Operation_Condor

Neben den USA (CIA, Kissinger) und Frankreich hat auch Peru, das nicht direkt teil dieses Paktes war, mitgearbeitet. Peru war vor allem deshalb kein Mitglied, da es zu jener Zeit von einer linksgerichteten Militärdiktatur regiert wurde.

In Lima wurde aber im Juni 1980 mithilfe des peruanischen Militärs zwölf Mitglieder der argentinischen Widerstandsgruppe Monteneros, die sich in Peru vor dem argentinischen Geheimdienst versteckten, aufgegriffen und nach Argentinien entführt. Also im Vergleich zu den anderen Aktionen in den sechs oben angeführten Ländern recht wenig.

Auf das ganze Themengebiet bin ich übrigens durch diverse Artikel im "The Guardian" gestoßen, die etwa darüber berichten, das heute noch Mitglieder der Militärjunta wegen Menschenrechtsverletzungen in den 70er und 80er Jahren angeklagt werden.

Eine interessante Bildstrecke möchte ich euch auch präsentieren:
https://www.theguardian.com/artanddesign/gallery/2016/jul/07/operation-condor-south-america-joao-pina-photographer-in-pictures


26.06.2016

Electric Light Orchestra - das gibt es noch! Und eine Erinnerung.

Ich habe ja schon im letzten  Beitrag kurz über die Volksabstimmung in Großbritannien und deren Ausgang (Raus aus der EU) geschrieben. Ich habe in der Nacht der Abstimmung die Berichterstattung vor allem im Guardian aber auch im BBC - Radio mitverfolgt. Seitdem komme ich von dem Radio, seinen verschiedenen Kanälen, nicht los (Liebes Österreich 1, meine phasenweise Untreue dir gegenüber tut mir leid).
Jedenfalls, durch das BBC - Hören habe ich auch mitbekommen, dass dieses Wochenende das Glastonbury-Festival statt. Habe natürlich dort reingehört, auch heute Vormittag.
Und während dieser Live-Übertragung höre ich auf einmal altbekannte Musik, Musik aus meiner Kindheit, Jugendzeit:

"Don't bring me down" vom Electric Light Orchestra (ELO)! Zuerst frage ich mich, ob das jetzt noch immer die Übertragung vom Festival ist oder eine alte Aufnahme. Nein, es ist live. Ich recherchiere... und tatsächlich stellt sich heraus, dass nach mehreren Comebacks auch 2014 die Gruppe wiedervereinigt wurde, und zwar unter dem Namen "Jeff Lynne's ELO".

Ich fühlte mich in meine frühe Kindheit zurückversetzt. Und erinnerte mich wieder an meinen Bruder, erstmals seit langem wieder. Er hatte mich neben den Beatles und Bruce Springsteen auch mit dem ELO bekannt gemacht.
Ich erinnerte mich an die Doppel-LP, auf deren Cover ein buntes diskusartiges Raumschiff aufgezeichnet war.
Und als ich mir Videos von der Gruppe angeschaut habe, erinnerte ich mich an deren 80er-Jahre-Aussehen, ihre Haare, ihre Anzüge.
Ich erinnerte mich an die anderen Lieder, die mich durch die Kinder- und Jugendzeit begleiteten:
Natürlich "Confusion", einer Hymne für mich, bin ich ja selber - wie viele möglicherweise bestätigen werden - konfus, zumindest manchmal.
Oder Xanadu (den Film habe ich übriges nie gesehen), ein fantastisches Lied.

Jedenfalls ist ELO ein Teil meiner Beziehung mit meinem Bruder Martin gewesen.
Auch wenn er mir vor mehr als zehn Jahren diese idiotische und für mich absolut unnotwendige D.A.S. - Rechtsschutzversicherung angedreht, hat er mir doch auch seine Musikwelt seiner Teenager-Jahre gezeigt.

Und dafür sage ich: Danke Martin!


25.06.2016

Tristesse... erster Tag ohne Sonne in Ica und andere Unannehmlichkeiten

Heute war irgendwie ein schiacher, ein unmöglicher Tag, der eigentlich schon gestern begonnen hat.

Zuerst habe ich bis spät in die Nacht hinein den Ausgang des Referendums im United Kingdom mitverfolgt. Schien es zuerst nach einem knappen Ergebnis für das Dabeibleiben in der Europäischen Union auszusehen, gewannen letztendlich die Austrittsbefürworter, diese Antieuropäer, diese sich als Globalisierungsverlierer sehenden Idioten.
Für mich steht nun Europa an der Kippe. Manch einer wird meinen: "was geht dich das an, du Auswanderer, du, der Europa selber den Rücken gekehrt hat?" Aber denen kann ich sagen, dass ich mich weiterhin als Österreicher, ja als Europäer fühle und ich eben deshalb besorgt bin. Der Eiinfluss Europas wird sinken und selbst die Engländer, die großen Britten werden sich noch in die Hose machen. Spanien hat schon Anspruch auf den Felsen Gibraltar erhoben und auch Argentinien will seinen Anspruch auf die Falklandinseln, die Las Malvinas, erneuern, verstärken.

Das war mal das erste Niederschmetternde des noch jungen Tages.
Keine Sonne in der Früh, dafür trüb, gar regnerisch feucht und vor allem kalt.

Gegen Mittag (noch immer trübes Wetter) sind wir zum Zahnarzt, da meine Frau Schmerzen hat. Im Zuge dieses familären Zahnarztbesuches wurde auch ich untersucht und es hat sich herausgestellt, dass bei mir einiges, vieles unternommen werden muss. Langwierig, umständlich, hoffentlich nicht so schmerzvoll aber jedenfalls auch nicht billig.

Dann habe ich meiner Kaffeerunde im Gericht, die heute ihren traditionellen Sommerspritzertermin hat eine Grußbotschaft via Whatsapp gesendet. Entweder ist sie nicht angekommen oder es hat keiner darauf reagiert, jedenfalls keine Antwort bekommen.
Wenigstens erfahren, dass ein Freund zum zweiten Mal Vater wird. Alles Gute Andi und Andi an dieser Stelle!



Ja, das war der heutige Tag. Mögen bessere folgen. (Jetzt, vor einer halben Stunde, sind übrigens noch ein paar leichte Sonnenstrahlen auf die Erde gefallen)

18.06.2016

Fußball im Radio - die Alternative, wenn man keinen Fernseher und auch keine funktionierende Internetverbindung hat (!)

Gestern war der 17.6.2016
Gestern hat Peru im Viertelfinale des Copa America gegen Peru gespielt.
Und ausgerechnet gestern hat den ganzen Tag lang das Internet nicht funktioniert.
Und wir haben keinen Fernseher, schon allein aus grundsätzlichen Überlegungen (nur Schrott im Fernsehen), aber - so werden viele von euch schreien, weil ich auch ein Schnorrer bin.

Um das Spiel trotzdem mitzuerleben, haben wir schließlich über das Handy Radio gehört (ja, wir haben auch kein Radiogerät im Haus).

Ich fühlte mich in meine Kindheit zurückversetzt, als ich mit meinem Bruder jeden Samstag nachmittag auf Ö3 Sport und Musik gehört habe, um so die aktuellen Spielstände der 1. und 2 Division (dort hat damals in den 80er Jahren noch Flavia Solva mitgespielt) zu erfahren.

Aber die Übertragung ist kaum zu vergleichen: Permanent ist man im Stadion vor Ort, es gibt nur Sport, keine Musik. Und die Sprecher, die Kommentatoren sind dazu verpflichtet, permanent Werbung zu sprechen, etwa wenn ein Freistoß gegeben wird, müssen sie über Honda einen Satz sprechen, bei Elfmeter etwas anderes, bei Foul wieder was anderes und so weiter.

Ich habe ein paar Minuten dieser Übertragung aufgenommen und - da ich keine andere technische Möglichkeit gesehen habe - die Aufnahme über eine Webcam wieder aufgenommen, im Hintergrund sieht man die Dunen von Ica und die Umgebung meines Hauses.

Nach 90 Minuten stand es immer noch 0:0, es gab keine Verlängerung, man ging direkt zum Elfmeterschießen, dass Peru mit 2:4 verliert.



11.06.2016

Mission Impossible 6 - Rogue Nation im Bus von Lima nach Ica

Nun wieder mal etwas ganz anderes:

Ich bin in den letzten Monaten glaublich acht Mal zwischen Ica und Lima gefahren. Vier Mal nach Ica, vier mal nach Lima.
Und gezählte fünf Mal ist im Bus Fast and Furios 7 (ja, der letzte Film von Paul Walker - mittlerweile fange ich schon bei der letzten Szene, als Vin Diesel und Paul Walker sich trennen - einer fährt nach links der andere nach rechts - zum Heulen an, zumindest innerlich) gezeigt worden.

Und ebenso fünf Mal Mission Impossible 6 - Rogue Nation. Hier spielt ja ein wichtiger Teil (der Bundeskanzler Österreichs wird vor der Oper in die Luft gesprengt) in Wien.
Auf der letzten Fahrt habe ich diese Szenen mit meiner Handykamera aufgenommen und ich möchte die Welt an diesem Erlebnis (us-amerikanischer Film der in Wien auf spanisch spielt, gesehen in einem Bus, während vor dem Fenster die peruanische Stadt- und Landschaft vorbeizieht).


09.06.2016

7. Juni, Tag der Fahne in Peru

Letzten Dienstag bin ich wieder nach Lima gefahren, um endlich meine Aufenthaltskarte abzuholen.
Wieder um 2 Uhr in der Früh abgefahren.
Wieder um 6 Uhr in Lima angekommen.
Wieder mit der Metropolitana zur Busstation Espana gefahren.
Aber dieses Mal was Neues: Habe den Aufmarsch der bewaffneten Kräfte Perus am Plaza Dos de Mayo miterlebt.
Der Dia de la Bandera ist der Jahrestag der Schlacht von Arica, bezeichnenderweise wieder eine Niederlage gegen Chile, in der unter anderem eben die Stadt Arica an Chile verloren gegangen ist. Gefeiert wird aber, dass die Fahne Perus heldenhaft, wenn auch nicht erfolgreich verteidigt wurde.
Typisch peruanisch eben.
In der zweiten Hälfte hört man die Nationalpolizei ihre Hymne singen.


Kurz vor der Abfahrt habe ich noch einen Zeitungsstand mit den aktuellen Titelseiten der gängigsten Tageszeitungen Perus zur Präsidentschaftswahl zwei Tage zuvor:

Um 16 Uhr bin ich wieder in Ica. 14 Stunden bin ich unterwegs gewesen, 8,5 Stunden davon im Bus.

Wahlupdate:
Scheinbar steht jetzt PPK als Präsident fest, wenn auch nur zu 99,991 % (in Worten: Neunundneunzig Komma wasweißderTeufel Prozent), der Vorsprung beträgt nun 0,23 %.

08.06.2016

Update bezüglich der Präsidentschaftswahlen - PPK - Fiesta Democratia

Ich schreibe diesen Eintrag am Abend des Dienstag des 7.6.2016. Zwei Tage nach dem Ende des Wahlvorganges sind nun 99,06 % der Stimmen ausgezählt.
Pedro Pablo Kucynski hat derzeit 50,16 % der Stimmen, während Keiko Fujimori auf49,84 % kommt, das ist ein Vorsprung von 0,32 %. Nicht mehr, nicht weniger. In absoluten Stimmen ist das eine Differenz von ungefähr 53.000 Stimmen.
Was PPK wohl auch gerettet hat ist der Umstand, dass auch die Peruaner im Ausland für ihn gestimmt haben, wenn auch nur knapp (50,91% zu 49,08%). Hier hatte ich vermutet, dass Keiko mehr Stimmen als Kucynski bekommt.
Vielleicht kann man ja morgen mit einem endgültigen Resultat rechnen. Dann ist die Fiesta Democratia, wie diese Wahlen auch auf allen peruanischen Fernsehkanälen genannt werden - und das absolut ironiefrei - zu Ende. Denn wenn einem nichts anderes übrig bleibt, als die Stimme dem kleineren Übel zu geben, kann das kein Fest sein.
Fiesta Democratia, ein herrliches Wort. Würde der Verkauf bzw Konsum von Alkohol am Wahltag erlaubt sein (das sogenannte Ley Seca verbietet das), dann hätte man ein fantastisches Trinkspiel spielen können. Bei jeder Erwähnung von Fiesta Democratia ein Glas Schnapps, dann hätte man schon nach einer Stunde mit Sicherheit einen Vollrausch, herrlich wäre das gewesen. Auch wurst.

Und heute Mittwoch entscheidet die FPÖ, ob sie die Präsidentschaftswahlen in Österreich anfechten wird. Auch das Fest könnte noch in die Verlängerung gehen.


06.06.2016

Erste Resultate bei den Präsidentschaftswahlen - PPK

Heute am Sonntag den 5.6.2016 ist also in Peru ein neuer Präsident gewählt worden. Und wie es ausschaut, wird es doch nicht Keiko Fujimori werden, sondern Pedro Pablo Kuczynski von der PPK.
Und das - frei nach Peter Filzmaier - arschknapp!
Nach dem sogenannten Schnellauszählen liegt er mit 50,5 % nur ein Prozent vor Keiko, die auf 49,5 % kommt.

Ein Aufatmen geht durch Peru. Zumindest bei mir. Denn hätte Keiko die Wahlen gewonnen, dann hätte sie die absolute Macht im Staate gehabt. Denn im Kongress hat sie eine überwältigende Mehrheit. So gibt es zumindest einen gewissen Ausgleich bei den Kräften im Staat. Wenn auch PPK mehr zum rechtsliberalen Lager zählt, PPK und Keiko mit ihrer Fuerza Popular was zumindest Wirtschaftspolitik anbelangt, sehr ähnliche Ansichten haben. Kuczinsky hat wenigstens ein rigoroses Vorgehen gegen die Korruption versprochen.

Pedro Pablo Kuczynski, virtual presidente de Perú

Wie Österreich ist auch Peru zweigeteilt. Das nördliche Peru entlang der Pazifikküste und etwa die Amazonasregionen sind klar für Keiko, während die südlichen Provinzen  für PPK sind. Nur Ica hat in diesem Gebiet für Keiko gestimmt. Und genau da muss ich leben! :-)

Nachtrag: Montag in der Früh sind an die 90 % der Stimmen ausgezählt, PPK führt mit 50,52 % zu 49,47 % gegen Fujimori.

03.06.2016

Zweiter Durchgang bei den Präsidentenwahlen in Peru 2016 - Vorschau

Kommenden Sonntag, den 5. Juni 2016, findet in Peru die Stichwahl um die Präsidentschaft zwischen Keiko Fujimori und Pedro Pablo Kuczynski statt. Beide Kadindaten hatten sich im ersten Durchgang vor etwa 2 Monaten für diese Stichwahl qualifizert, wobei die Präsidententochter Keiko relativ knapp die absolute Mehrheit nicht erreichte.
Die Stimmung in Peru ist derzeit so, dass sich ein riesiges Lager gegen Keiko gebildet hat, wobei allerdings der einzige Zusammenhalt eben das Verhindern von Keiko als Präsidentin ist. Wobei der Grund nicht darin liegt, dass  sie eine Frau ist, sondern dass sie die Tochter des Expräsidenten Alberto Fujimori ist, der derzeit eine zwanzigjährige Haftstrafe wegen Verstößen gegen die Menschlichkeit und Korruption ist. Keiko und ihrer Partei Fuerza Popular, die die Kongresswahlen mit einer überwältigenden Mehrheit gewonnen hat, wird aber auch Unterschlagung von Staatsgeld vorgeworfen, das unter anderem in Panama zwischengelagert wird. Nichtsdestotrotz führt sie in den Umfragen mit einem komfortablen Polster von 45 % vor 40 % für Kuczynski.



Auch der Zweitplazierte hat nicht gerade eine weiße Weste. So war er als Wirtschaftsminister in der Regierung Toledos am Ausverkauf der Rohstoffe aus ausländische Firmen zu Ungunsten Perus zuständig.

Nun präsentiert er sich als einzige Option gegen die verbrecherische Familie der Fujimoris an. Zu Recht besteht in großen Teilen der Bevölkerung die Angst, dass es unter Keiko Fujimori zu einer Semi-Diktatur kommen wird, denn die Fuerza Poplular hat eine klare Mehrheit im Kongress, auch die Gerichtshöfe sind in ihrer Hand und unter anderem auch die oberste Wahlbehörde. Dass viele Medien von ihrem Clan kontrolliert werden ist ein offenes Geheimnis.
So gesehen wird die PPK von Kuczynski als kleineres Übel angesehen, um das Schlimmste zu verhindern.

02.06.2016

Mein erstes Erdbeben in Ica

Gestern, am 1. Juni 2016, war es soweit:
Am Nachmittag, um 16:30 Uhr, (österreichische Zeit 23:30) habe ich mein erstes Erdbeben hier in Ica miterlebt.
Das Epizentrum lag nicht hier in Ica sondern in der Region Huancavelica, ca 100 km Luftlinie entfernt mit einer Stärke von 5,3.
Hier ein Bericht aus einer Tageszeitung:
http://larepublica.pe/sociedad/772858-sismo-de-53-grados-remecio-esta-tarde-el-sur-del-pais

Wir waren gerade in einem Büro und zuerst dachte ich, dass einfach ein Bediensteter mit einem Wagerl vorbeifährt, aber Ligia machte mich darauf aufmerksam, dass auch der Tisch wackelt. Tatsächlich sind alle Bediensteten in einen sicheren Bereich gelaufen.

Hoffentlich war es das mit Erdbeben.


26.05.2016

Was so passiert ist... ekelhaftes

Vorletzte Woche war ich ja einen halben Tag in Lima. Am Tag zuvor, am Dienstag war aber ein besonders beschis... Tag für uns in Ica. Was ist passiert?

Kurz vor Mittag bin ich mit den Kindern zum Haus von Cesar in Las Casuarinas gefahren, damit sie dort ihr Mittagessen einnehmen und auch Kontakt mit der Nona, mit der Großmutter, haben.
Kurz vor dem Essen, um die Wartezeit zu verkürzen, wollte Jakob noch mit dem Fahrrad zum nahe gelegenen Spielplatz fahren. Um dem zur Mittagszeit doch erhöhten Verkehr auf der Straße auszuweichen, ist auf dem Gehsteig gefahren. Dabei kam es zu einem mit einem Hund: Durch das Gitter der Eisentür durch hat ein mittelgroßer Hund den rechten Oberarm mit seinen Zähnen erwischt, nicht gebissen, angeritzt, jedenfalls schmerzvoll. Und natürlich hat sich Jakob auch geschreckt. Hektisch bin ich mit Jakob und dem Fahrrad zurück ins Haus von Cesar, das keine 30 Meter entfernt liegt, gelaufen. Dort wusch ich die nicht tiefe Wunde und tröste Jakob. Das Fahrrad ließ ich währenddessen vor dem Haus stehen, weil ich dachte, irgendjemand von der Familie würde es sicher gleich hineinstellen ins Haus, auch dachte ich, dass hier in der Nachbarschaft nichts passieren würde.

Denkste!

Zur Mittagszeit schlossen wir den Laden, um gemeinsam zu Essen. Das Rad blieb draußen. Keiner dachte mehr an das Fahrrad, auch ich nicht.
Am Nachmittag fuhr ich dann mit den Kindern zum Fußballtraining. Nachdem ich mit ihnen wieder retour war, fragte ich, wo das Fahrrad ist. Wir fanden es nirgends im Haus, nirgends auf der Straße.
Irgend ein A.....h musste es in den 20 Minuten, in denen der Laden geschlossen war, gestohlen haben!
Ich hatte eine gewaltige Wut auf die Nachbarschaft, auf Las Casuarinas. Zuerst mein Sohn von einem Hund angegriffen, dann auch noch sein Fahrrad gestohlen worden. Ich verteufelte Las Casuarinas, einem Viertel, das vor einigen Jahren zu dem Zweck erst erschlossen worden ist, um ärmeren Familien, einen billigen Grund für Häuser zur Verfügung zu stellen. Die Armut merkt man heute noch, wenn auch schon einige Familien zu Reichtum gekommen sind. Aber viele Straßenköter sind in dieser Gegend, vor allem in der einen Straße, in der Cesar seinen Laden hat.
Witzig ist aber, dass es in Lima auch ein Las Casuarinas gibt, ein Viertel für absolut reiche Leute. Berühmtheit hat dieses Las Casuarinas durch eine drei Meter hohe Mauer erlangt, welche es vor dem armen Bezirk  San Juan de Miraflores schützt.

Zurück zu Ica und seinem Las Casuarinas. Zwei Dinge habe ich aus dieser Episode gelernt:
1.) Traue den Leuten nicht und lasse keine Sachen auch nur mehr als einige Augenblicke auf der Straße stehen.
2.) Ich werde in dieser einen Straße nicht mehr weiter nach Hinten gehen. Zu viele unbeaufsichtigte Hunde auf der Straße und selbst die Hunde, die hinter Gittern sind, sind auch auch gefährlich.

Wie gesagt, ich verteufelte Ica.
Bis zum Montag dieser Woche. Da war ich mit Ligia einen Esstisch und Küchenutensilien kaufen. Beim Zahlen merkten wir, dass die Geldtasche fehlte. Alles kam mir wieder hoch. Diebsgesindel und sonst noch was ging mir durch den Kopf. Wir fuhren nach Hause, durchsuchten das Haus, vielleicht hatten wir die Geldtasche ja gar nicht mitgenommen. Da war sie auch nicht.
Ligia fuhr jedenfalls noch einmal in den Laden und fragte sicherheitshalber am Informationsschalter des Einkaufszentrums, ob jemand eine Geldtasche abgegeben hatte.
Tatsächlich!
Sie war da, mit all dem Geld und all den wichtigen Bankkarten und Ausweiskarten.
Ica hatte wieder mein Vertrauen gewonnen!

13.05.2016

Ein (halber) Tag in Lima

Am Mittwoch musste ich im Zuge meines Aufenthaltsverfahrens nach Lima fahren.

2:00 Uhr: Abfahrt mit dem Bus von Cruz del sur um 19 Soles in Vorverkauf.
6:10 Uhr: Ankunft in Lima überpünktlichst.
Hier zwei Fotos von der Interbank-Zentrale: 


6:30: Uhr: mit Bus Linie  201 (1,5 soles) nach Jockey Plaza. Da kaum Verkehr in 40 Minuten angekommen.
Anschließend Fußmarsch zu Interpol, wo ich um


7:50 Uhr die Bestätigung meiner Unbescholtenheit erhalte.
Um 8 :10 Ankunft bei Avenida Javier Prado. von dort fahre ich fast eine Stunde zur Metropolitana Bus Station. Wiederum mit öffentlicher Linie 201 im 1,5 soles.


9:10 kaufe ich ein Ticket für den sehr schnellen (gleich einer U-Bahn) Bus. Für die Plastikkarte zahle ich einen Pfand von 4,5 soles für das Ticket selbst 2,5 soles.  

In kaum 10 Minuten bin ich an der Station Espana. von dort aus in 3 Minuten bei  der Immigraciones Behörde um die Bestätigung abzugeben.
Um 9:50 Uhr ist das erledigt.


Nach einer Fahrt mit einem Kombi um 2 soles über die Avenida Venezuela komme ich an der Kreuzung mit Ave Faucet in San Miguel an um im lokalen Markt 30 Humitas  (Mais-Käse-Speise in Bananenblätter verpackt) für  Ica zu kaufen. Preis 45 soles.
Anschließend spaziere ich noch ins Haus von Rosa, der Schwester meiner Frau, um das restliche Spielzeug, dass wir aus Graz nach Peru geschickt haben, aufzusammeln.
Danach esse ich mit ihrem Sohn und fahre anschließend mit dem Taxi um 20 Soles nach La Victoria zur Busstation von Soyyuz.

Um 35 Soles geht es um 13:30 nach Ica, wo ich um 19 Uhr mit etwas Verspätung ankomme.

07.05.2016

Papierkram in Lima

Diese Woche waren wir von Montag bis Donnerstag in Lima um meinen Papierkram bezüglich der Aufenthaltsbewilligung.
Also am Dienstag zuerst zu Immigraciones, am Mittwoch dann wieder zu Interpol zwecks Überprüfung meiner Unbescholtenheit. Beides ging relativ schnell, vor allem bei Interpol, wo wir letztens doch zwei Stunden verbrachten ging dieses mal rasant von statten.
Das einzig blöde ist, dass ich kommenden Mittwoch wiederum nach Lima fahren muss (dieses Mal alleine), da ich mein Unbescholtenheitspapier von Interpol zu Immigraciones bringen muss.

Nebenbei machten wir in Lima etwas Sightseeing, vor allem das alte Zentrum schauten wir uns an, weiter unten ein paar Fotos, aufgenommen vom zweiten Stock einer Polleria, den wir ganz für uns alleine hatten. Die Kinder konnten auf dem Spielplatz im Lokal sich austoben.
Auch Tante Lucre im Bezirk La Victoria haben wir besucht und im benachbarten Fetzenviertel Gamarra Kleidung gekauft. Kurz und schmerzlos.

Auch mit dem Neffen Tiago konnten sie spielen, sodass der Aufenthalt in Lima nicht zu anstrengend und fade wurde.

Während einer der vielen Taxifahrten konnten wir mit einem interessanten Fahrer sprechen. In den 80er Jahren verbrachte er ein paar Jahre in Europa. Er arbeitete zuerst in Russland, dann in Ungarn, später in Schottland als Küchengehilfe. Er sagte auch, dass er Berlin vor und nach der Wende erlebte. Er war begeistert von all den Ländern, Ich fragte mich später natürlich, was ihn nach Osteuropa in der Zeit des Kommunismus getrieben hatte. Meine Frau meinte, dass die 80er Jahre in Peru auch nicht gerade die schönsten waren, das Land wurde vom Terror des Leuchtenden Pfades gebeutelt und der Repression des Staates. Aber ausgerechnet Osteuropa während des Kalten Krieges? Er war glücklich dort, meinte der Taxifahrer.




03.05.2016

Rafo Leon verurteilt worden

Heute wurde Rafo Leon tatsächlich wegen Diffamierung von MMMQ (siehe letzter post) schuldig gesprochen und zu ein Jahr auf Bewährung sowie zum Schadensersatz von 6000 Soles (umgerechnet ca 1600 €) verurteilt, wobei er jedes Monat bei Gericht zu erscheinen hat.

Durch die Medien geht ein Aufschrei (schwarzer Tag für die Presse- und Meinungsfreiheit in Peru ) und  viele Journalisten solidarisieren sich mit Rafo Leon, der schon angekündigt hat, bis zur letzten Instanz gehen zu wollen.

02.05.2016

Prozess gegen die Meinungsfreiheit in Peru - Rafo Leon

Während in Deutschland gerade der Fall Erdogan versus Böhmermann, in dem es um erlaubt oder vielleicht doch nicht erlaubte Satire in den Medien geht, diskutiert wird, gibt es auch in Peru einen paralellen Fall.

Vor zwei Jahren hat der von mir verehrte Rafo Leon, ein peruanischer Universalgelehrter, Journalist, auch für Reisesendungen bekannt, der für mich der wahrscheinlich einzige Kandidat für die Präsidentschaft ist, eine Meinung in einem Magazin geschrieben, in der er die fast hetzerisch anmaßenden Angriffe der Chefredakteurin des El Comercio, Frau Martha Meier Miro Quesada, auf die damals in Lima regierende Bürgermeisterin Susana Villaran kritisiert. So schrieb Miro Quesada etwa, dass Susanne Villaran an einem "Syndrom de Susy" leide, weil sie hinter allem eine Verschwörung gegen sie sehe, sie glaube, sie würde die nächsten Wahlen gewinnen und sie in einem Planeten namens "Lalala", in dem alles besser ist, leben würde.
Rafo Leon schrieb als Antwort etwa, dass Martha Meier nicht die ökonomische Ausbildung hätte, um das Wirken von Susanna Villaran zu erfassen und ein paar Seiten nach ihren Kommentaren in der Zeitung in der Rubrik Society zu lesen sei, dass sie im einem Mantel aus Fuchsfell auf einen Tee mit den vier Gräfinnen, die das Beste von unserem Lima präsentieren, war.

Martha Meier Miro Quesada, von Rafo Leon und anderen auch MMMQ genannt, hat Rafo Leon deshalb wegen Diffamierung angezeigt. Für dieses Delikt kann er zu drei Jahren im Gefängnis sowie zur Bezahlung einer Gutmachung des Schaden in Höhe von fünf Million Soles, umgerechnet an die 1,2 Millionen Euros verurteilt werden.

Das Urteil wird am kommenden Dienstag, den 3. Mai 2016, in Lima verlesen werden.
Eine breite Öffentlichkeit hat sich schon mit Rafo Leon solidarisiert, so etwa auch Pedro Pablo Kucinsky, einem Präsidentschaftskandidaten, der an der Stichwahl teilnehmen wird.

Vor kurzer Zeit wurde schon ein Chef einer anderen Zeitung (Diario 16), Fernando Valencia, zu 20 Monaten auf Bewährung sowie zur Zahlung von einhundert Tausend Soles Gutmachung wegen eines Kommentare zum aktuell regierenden Präsidenten Humala sowie eines Expräsidenten Alan Garcia, verurteilt.

Ich werde mich nach der Urteilsverkündung wieder melden.

Hier die beiden Kontrahenten


30.04.2016

Avenida de la Basura

Heute möchte ich einmal über einen negativen Zustand in  Ica schreiben:
Die Stadtverwaltung, der Bürgermeister, kümmern sich kaum um die Müllbeseitigung in ihrer Stadt.
In meinem Viertel, "El Haras", fährt überhaupt kein Müllwagen durch, der Grund hiefür ist jedoch, dass das Gebiet noch immer der Erschließungsgesellschaft "Centenario" gehört und die Stadt daher keine Verantwortung hiefür hat. So habe ich es mir zumindest erklären lassen.
Aber in der restlichen Stadt, entlang der großen Straßen, etwa auch links und rechts der Panamericana, liegt der Müll einfach so herum und wartet darauf, dass er etwa von armen Menschen oder von Hunden durchstöbert oder vielleicht auch verbrannt wird. Dies passiert recht oft, sodass sich Rauchwolken über gewissen Vierteln bilden.

Im Nachbarviertel "Casuarinas", in dem etwa meine Schwiegermutter und der Schwager leben, fährt zumindest sporadisch ein paar Mal die Woche der Müllwagen durch.
Abgesehen von der öffentlichen Hand, gibt es auch noch einen privaten Müllsammler, der etwa auch in meinem Viertel herumfährt. Aber kein Mensch kann mir sagen, was der Privatier mit dem Müll macht. Viele vermuten, dass er erst recht den Abfall auf die Felder entlang der Straßen wirft. Und dafür auch noch Geld bekommt. Ein Chaos.

Jedenfalls gibt es ganz in der Nähe einen Straße, deren richtigen Namen ich nicht kenne, die wahrscheinlich auch keinen Namen hat, die ich aber "Avenida de la Basura", frei übersetzt "Müllstraße" nenne.

Hier ein Video, aufgenommen aus einem Mototaxi. Anmerken möchte ich auch, dass schon Schilder herumstehen, die darauf aufmerksam machen, dass man keinen Müll wegwerfen sollte, ansonsten man bestraft wird, aber das kümmert recht wenige Leute.


28.04.2016

Eduardo spielt Fußball

Eduardo hat letzte Woche angefangen, im örtlichen Sportzentrum an einem Fußballlehrgang teilzunehmen. Trotz anfänglicher bedenken seinerseits, gefällt ihm der Kurs sehr. Es stört ihn überhaupt nicht, dass ihn der Trainer während des Trainings oft mit Ricardo anspricht.

Hier ein kleines Video:



24.04.2016

In diesem Ausmaß hätte ich das nicht erwartet...

Es werden jetzt sicher einige sagen, dass sich der Auswanderer nicht auch noch zur heutigen Präsidentenwahl in Österreich äußern soll, er hat ja damit nichts mehr zu tun, ist weit weg... und so halt.
Aber so ist es nicht, ich bin weiterhin Österreicher, werde hoffentlich bei der Nationalratswahl in der Wählerevidenz drinnen sein und so mitbestimmen können, wer in den österreichischen Nationalrat mit welcher Stärke einzieht.

Ich muss sagen, ich bin enttäuscht. Ganz einfach enttäuscht. Auch wenn jetzt wieder einige, sogar viele sagen werden, dass man über die Wählerschaft nicht schimpfen soll, so werde ich doch folgendes schreiben:

Vor zwei Wochen haben die Peruaner gewählt. Es war ein Desaster für jeden denkenden Menschen.
Heute ist es in Österreich nicht anders.
Die 35 oder 36 % der Österreicher haben Hofer deshalb gewählt, weil er für ein härteres Asylgesetz geworben hat, mehr Abschiebungen will und andere Dinge beworben hat, die er als Bundespräsident gar nicht umsetzen könnte, da sie absolut nicht in seine Kompetenz fallen.
Löbliche Ausnahmen sind Wien und Graz, die Großstädte. Dort können Bürger noch denken.

Ich habe für den ersten Wahldurchgang mit Absicht keine Wahlempfehlung für Van der Bellen abgegeben, weil ich gewusst habe, dass er es - zumindest den Umfrageergebnissen zur Folge es in die Stichwahl schaffen würde. Auch deshalb nicht, weil Griss auch eine ernstzunehmende Kandidatin war, die vernünftige Ansichten hatte und auch hat (vielleicht macht sie ja als Partei weiter).

Nach dem heutigen  Tag sage ich aber, die Österreicher (auch die, die die Grünen absolut nicht wählen können, wollen, dürfen, was auch immer) sollen in vier Wochen für Alexander van der Bellen stimmen. Bitte! Danke!

Mutig in die neuen Zeiten