30.10.2016

Stromausfall

Heute ist mal wieder ein besonderer Tag.
Unser Hund, der Blitz, hat mich um 5:35 Uhr aufgeweckt da er aus dem Haus raus auf die Straße will. Gut, rausgelassen. Um 7:30 weckt er mich zwecks Reinlassens ins Haus wieder auf.

Erster Gedanke: Wenigstens noch zwei Stunden geschlafen.

Erster Hinweis auf einen besonderen Tag: Der Hund stinkt nach Schei... Hat er sich wieder einmal (obwohl das letzte Mal schon etliche Monate wenn nicht Wochen her ist) gewälzt.
Gut, wasche ich ihn eben gleich mal notdürftig auf der Straße vor dem Haus mit einem Wasserschlauch. Noch ohne Shampoo. Kommt die Nachbarin vorbei. Was ja an sich kein Problem ist, außer, dass ich nur ein Leiberl und eine Unterhose anhabe (mein sommerlicher Pyama eben).
Peinlich, aber auch wurscht. Hund später noch einmal im Garten gewaschen. Er hat sich im Sand einwandfrei getrocknet, ist wieder sauber.

Zweiter Hinweis auf einen besonderen Tag: Es gibt keinen Strom. Was im ersten Stock noch normal ist, da dort seit Montag nach einem Unfall beim Bodenverlegen im zweiten Stock ein Wasserschaden (Wasser rinnt durch Elektroleitungen) aufgetreten ist. Aber auch im Erdgeschoss gibt es keinen Strom. Also kein Kaffee. Und – vor allem - kein Internet. Daher keine Verbindung zur Außenwelt. Keine Neuigkeiten. Nichts.

Keine Neuigkeiten aus Peru. Was mich an sich eh nicht interessiert. Denn außer Staus in Lima, dann und wann Erdbeben mit ungefähr 5 Grad auf der Richterskala (mal in Lima, dann auch in Ica), Korruptionsfälle in der Vorgängerregierung (das ist hier immer so, aktuell gibt es keine Korruption, nur die Vorgänger [in diesem Fall Präsident Humala] sind korrupt), schwere Busunfälle (diese Neuigkeiten schaffen es bis auf orf.at) und irgendwelche Stars aus dem peruanischen Showbiz gibt es nicht viel zu berichten in diesem Adenstaat.

Keine Neuigkeiten vom herumgecetare um den Ceta-Vetrag. Oder etwa von (wieder) anlaufenden Präsidentenwahlkampf in Österreich.

Aber – aus meiner Sicht am schlimmsten – keine Neuigkeiten vom us-amerikanischen Präsidentenwahlkampf. Und das zehn Tage vor der Wahl. Ich bin ja irgendwie glücklich in der gleichen Zeitzone wie in New York zu leben, so bekomme ich die News über die Peinlichkeiten von Trump oder die Emails von Hillary praktisch zeitgleich mit.

Und zu Mittag habe ich auch noch ein schweres Kopfweh bekommen, das jetzt, drei Stunden später, wieder vorbei ist (habe mir einen Instantkaffee gemacht und auch meinen Schädel unter die Dusche gehalten.

In 90 Minuten sollte wieder der Strom kommen. Warum ich das weiß? Weil der Stromausfall schon etliche Tage vorher in den lokalen Radiostationen und Zeitungen angekündigt wurde. Cesar, der Bruder von Ligia, hat das gewusst, aber vergessen, es uns zu sagen.

Nun gut, ein über elfstündige Stromausfall geht bald vorüber und ich kann diese Zeilen dann veröffentlichen.


Nachtrag: Danke an die Firma Electrodunas in Ica, die die Reparatur des Stromnetzes in genauer 11 Stunden erledigt haben.

26.10.2016

Update am Nationalfeiertag

Jetzt ist schon fast eineinhalb Monate her, dass die Ausbauarbeiten in unserem Haus begonnen haben. Und man kann sagen, dass zumindest mehr als die Hälfte schon erledigt ist. Mehr nicht. Schon zu Beginn der Arbeiten stellte sich heraus, dass in den Boden, der auf dem Dach vor Monaten gemacht worden ist, keine weiteren Wasserleitungen für die Zimmer verlegt werden können ohne den Betonboden komplett zu zerstören. Deshalb wurde in einer fünf Tage dauernden Aktion der Boden komplett demoliert, auch das bereits über dem Boiler angebrachte Dach. Also, eine Woche Verzögerung und erheblich mehr Bauschutt, der nach Ende der Arbeiten weggeführt werden muss.
Der Rest (Mauern hochziehen und auch das Beton-Ziegel-Dach gingen dann in drei Wochen voran. Nach der Dachgleichenfeier fuhren wir für eine Woche nach Lima um schon Einkäufe für die Unterkünfte zu tätigen.

Nach der Rückkunft geht es mehr oder weniger zügig voran, aber ich persönlich rechne immer noch, dass die Bauarbeiten noch mindestens ein Monat lang dauern werden.

Übrigens, nach Lima fuhren wir dieses Mal mit Blitz, wir konnten ihn einfach nicht für eine Woche alleine lassen. Onkel Enrique hätte ihn zwar füttern, aber nicht die Liebe geben können, die er - der Blitz - braucht.
Bei der Hinfahrt gaben wir ihm eine Beruhigungsspritze, um die nächtliche Busfahrt in der Gepäcksetage in einem Käfig zu erleichtern. Während der Zeit in Lima konnte Blitz im nahegelegenen Park viel Spielen und Freundschaften schließen, auch mit den Hunden von Tante Rosa (zwei Golden Retriever, 9 und 12 Jahre alt) vertrug er sich. Mit dem Weibchen Bonny mehr als Herkules, es scheint, dass unser Hund die Pubertät erreicht hat, auch das Beinchen hebt er schon.
Für die Rückfahrt, für die eine Beruhigung mittels Tropfen genügte, kauften wir einen Plastikkäfig, der auch für den Transport im Fleugzeug geeignet ist, 65 Euro kostet der Käfig.

Ich hoffe, möglichst bald wieder Zeit und Ruhe zum Schreiben zu finden.