26.01.2017

Regen in Ica

Es regnet jetzt also schon seit mehr als zehn Tagen in der Wüstenstadt Ica.
Zwar wie schon im letzten Post geschrieben, immer nur am Nachmittag für ein paar Stunden, aber eben besonders intensiv.

Und in der Nacht auf gestern ist es zu ersten gravierenden Überschwemmungen gekommen. Gott sei Dank nicht auf unserer Seite des Flusses. Das Viertel, dass den Fluss vom Zentrum aus überquerend am nächsten liegt, steht mehr als einen Meter unter Wasser, mehr als 2000 Leute müssen die nächste Zeit auf den Dächern ihrer Häuser verbringen.
Laut Nachbarn hat es zuletzt so starke Regenfälle 1978, 1982 und 1998 gegeben.

Metereologen sagen voraus, dass es zumindest bis morgen am Freitag noch mit Regen zu rechnen ist. Die eigentliche "Regenzeit" ist normalerweise im Februar, aber selbst dann nicht so intensiv.

Das Problem liegt vor allem darin, dass die Stadt, die Straßen nicht nicht auf solche Regenmassen vorbereit sind. Es gibt praktisch keine Kanäle, die das Wasser abführen könnten.







14.01.2017

Wetter-Update

Während Europa recht heftig vom starken Winter gebeutelt wird, gibt es auch aus Ica eine Wetterkapriole zu berichten:
In dieser Woche hat es bereits 3 (in Worten: drei) Mal geregnet!
Und zwar immer am Nachmittag, bis Mittag war es meistens heiß, über Mittag sind die Wolken gekommen und die haben Regen (von leicht Nieseln bis zu richtig spürbaren Tropfen) gebracht.

Wenn meine Aufzeichnungen stimmen handelt es sich dabei um die ersten Regenfälle in Ica seit März vorigen Jahres

Hier ein kurzes Video:


02.01.2017

Hundstage


Ich habe in den letzten Tagen viel gepostet über Weihnachten, Jahreswechsel, Josef Krainer und auch experimentellen Pop, nun soll einmal von Blitz, unserem Cocker Spaniel die Rede sein.

Ihm geht es gut, ist schon über zehn Monate alt, ist schon in der Pubertät und hat auch eine spezielle Spielgenossin auf die er sich jeden Tag freut und mit der er dann auch spielt. In diesem Video möchte ich euch das Mädchen wie auch den Chihuahua Doki präsentieren. Keine Sorge, der Inhalt ist komplett jugendfrei, andere - intime Szenen - habe ich noch nicht auf Film gebannt.




Wieso Hundstage?
Nun, hier in Peru in Südamerika hat jetzt der Sommer begonnen und Blitz leidet sehr darunter, seine Betriebszeiten sind nur mehr zeitig in der Früh, von 6 bis 8 Uhr und am Nachmittag von 16 bis 21 Uhr, die restliche Zeit haltet er Siesta. Einfach zu heiß, zuviel Fell. Nackthund sollte man sein, wird er sich denken.

01.01.2017

O Superman

Heute, am ersten  Tag im neuen Jahr möchte ich - noch leicht angeschlagen von der vergangenen Nacht, einen Beitrag schreiben, der mit Peru eigentlich nichts zu tun hat, aber trotzdem in diesen Peru-Blog passt.

Meine Frau schaut seit einigen Monaten - wenn sie Zeit hat - die Serie des spanischen Fernsehens names "Quenta me". Das ist so ein Langzeitprojekt, in dem man das Leben von spanischen Familien und Freunden bis zurück in die Franco-Zeit begleiten kann. Jede Staffel zeigt ein Jahr im Leben dieser Personen, das heißt, sie Schauspieler altern mit den gespielten Personen praktisch in Echtzeit mit. Derzeit sind sie im Jahr 1982, in der 16. Staffel.

Und vorgestern, als meine Frau wieder geschaut hat (ich schaue in der Zwischenzeit, wenn Zeit bleibt, alle Tatort-Folgen von der ersten im Jahr 1970 an), haben sie im Hintergrund einer Szene ein Lied gespielt, dass ich seit Jahren suche und das ich wohl das erste Mal in meiner Kindheit gehört habe, wobei ich wiederum Dank an meinen Bruder Martin aussprechen möchte, der meinen musikalischen Horizont schon damals erweitert hatte, heute tut es ja Ö1.
Ich konnte mich nicht mehr an die Interpretin, an den Titel erinnern, auch habe ich zuerst nicht den Text gehört. Eine Art elektronische Musik im Stil New Wave oder experimenteller Pop. Den ganzen Song zieht sich die Silbe Ha - ha - ha - ha durch, begleitet von einer künstlichen Stimme. Trotz aller Versuche mit Seiten im Internet, die eine Songerkennung nur mit der Melodie oder Teilen des Liedes ermöglichen sollten, schlugen fehl.
Also suchte ich gestern mittels google mit verschiedensten Suchbegriffen. Schlussendlich gelang mir mit folgenden verbundenen Suchbegriffen, das Lied zu finden: "elektrisch verstellte Stimme ,Lied, 1981, 1982)
Ausgeworfen wurde Laurie Anderson, zuerst nicht einmal dieses Lied, erst nach zwei Songs kam ich zum Ergebnis: "O Superman", ein fantastisches Lied.


Für mich ein Meisterwerk der damaligen Kunst, Supertext, künstlerisch anspruchvolles Video.

Zwei Textstellen möchte ich herausgreifen:

"And I said: ok Who is this really? And the voice said
This is the hand, the hand that takes".

( Und ich sagte: Ok. Wer ist hier wirklich? Und die Stimme sagte:
Das ist die Hand, die Hand die nimmt)

und

"Cause when love is gone
there's allways justice
and when justice is gone
there's allways force
and when force is gone
there's allways mum.

So hold me, Mum, in your long arms
in your automatic arms
your electronic arms
your petrochemical arms
your military arms
in your electronic arms

(Weil wenn die Liebe gegangen ist,
wird immer Gerechtigkeit sein
und wenn die Gerechtigkeit weg ist
wird immer die Macht sein
und wenn die Macht weg ist
wird immer Mama da sein.

So halte mich, Mutter, in deinen langen Armen
in deinen automatisierten Armen
deinen elektronischen Armen
deinen petrochemischen Armen
deinen militärischen Armen
in deinen elektronischen Armen)

Hört selbst dieses hypnotisierende Lied - deshalb zu übernachtigen Tagen passend - und lässt euch in die Welt der 80er Jahre zurückversetzen, mittels eines Liedes, dass die technische Revolution und die digitale Vereinsamung vorweggenommen hat. Fast, oder tatsächlich apokalyptisch.