03.06.2016

Zweiter Durchgang bei den Präsidentenwahlen in Peru 2016 - Vorschau

Kommenden Sonntag, den 5. Juni 2016, findet in Peru die Stichwahl um die Präsidentschaft zwischen Keiko Fujimori und Pedro Pablo Kuczynski statt. Beide Kadindaten hatten sich im ersten Durchgang vor etwa 2 Monaten für diese Stichwahl qualifizert, wobei die Präsidententochter Keiko relativ knapp die absolute Mehrheit nicht erreichte.
Die Stimmung in Peru ist derzeit so, dass sich ein riesiges Lager gegen Keiko gebildet hat, wobei allerdings der einzige Zusammenhalt eben das Verhindern von Keiko als Präsidentin ist. Wobei der Grund nicht darin liegt, dass  sie eine Frau ist, sondern dass sie die Tochter des Expräsidenten Alberto Fujimori ist, der derzeit eine zwanzigjährige Haftstrafe wegen Verstößen gegen die Menschlichkeit und Korruption ist. Keiko und ihrer Partei Fuerza Popular, die die Kongresswahlen mit einer überwältigenden Mehrheit gewonnen hat, wird aber auch Unterschlagung von Staatsgeld vorgeworfen, das unter anderem in Panama zwischengelagert wird. Nichtsdestotrotz führt sie in den Umfragen mit einem komfortablen Polster von 45 % vor 40 % für Kuczynski.



Auch der Zweitplazierte hat nicht gerade eine weiße Weste. So war er als Wirtschaftsminister in der Regierung Toledos am Ausverkauf der Rohstoffe aus ausländische Firmen zu Ungunsten Perus zuständig.

Nun präsentiert er sich als einzige Option gegen die verbrecherische Familie der Fujimoris an. Zu Recht besteht in großen Teilen der Bevölkerung die Angst, dass es unter Keiko Fujimori zu einer Semi-Diktatur kommen wird, denn die Fuerza Poplular hat eine klare Mehrheit im Kongress, auch die Gerichtshöfe sind in ihrer Hand und unter anderem auch die oberste Wahlbehörde. Dass viele Medien von ihrem Clan kontrolliert werden ist ein offenes Geheimnis.
So gesehen wird die PPK von Kuczynski als kleineres Übel angesehen, um das Schlimmste zu verhindern.

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