10.12.2015

Was ist los - que pasa?

Wir hatten uns also auf ein Leben in Österreich eingestellt. Wir lebten in der Wohnung in Graz - Geidorf ("Gay village"), die ich schon seit einem Jahrzehnt angemietet hatte, ich ging zur Arbeit, Ligia brachte Jakob zur Welt, Eduardo ging in den Kindergarten.

Wir unternahmen auch viele Reisen. Etwa mit der Mutter von Ligia, der Nona. Sie blieb mit ihrer Familie in Lima, Peru, kam aber im Sommer 2013 für etwas mehr als zwei Monate nach Europa. Hier ist etwa meine Familie in Triest zu sehen:



Doch bald nach der Geburt von Jakob, die im Sommer erfolgte, stellte es sich heraus, dass er für das Klima hier in Österreich nicht geschaffen war, zumindest im Winter nicht. Denn seine Wangen waren extrem rot, wir, vor allem die Oma und die Nona (Mutter von Ligia, die das ganze über Skype verfolgte) dachten zuerst, dies seine eine gesunde Röte. Aber es wurde immer ärger, es juckte, er musste sich kratzen, schließlich wurde es vom Kratzen blutig und so weiter. Der Kinderarzt schließlich stellte die Diagnose Neurodermitis aus. Von da an schmierten wir Jakob mit allen möglichen Cremen ein, die letztendlich zwar eine Linderung der Beschwerden brachten, aber keine Heilung. Der Winter ging vorüber, die Lage besserte sich. Aber im darauffolgenden Winter, Jakob war mittlerweile 1 1/2 Jahre alt, war zwar nicht die Haut auf der Wange betroffen, aber die Beine und Arme, wieder juckten sie.  Wieder eincremen, wobei sich Ultrabas als noch am effektivsten herausstellte. Aber wieder Kratzen bis zum Bluten. Und Asthma kam auch hinzu.

Asthma war in der Familie meiner Frau bekannt. Auch Sie litt jeden Winter extrem darunter. Eduardo hatte nur im ersten Lebensjahr in Lima Probleme mit Asthma. Ich nie. Jakob musste Sultanol inhalieren. Seit letzten Winter, also seit seinem dritten Lebensjahr, nimmt Jakob über die Wintermonate Singulär zu sich. Dies hilft vorbeugend gegen das Asthma, scheinbar auch etwas gegen die Neurodermitis.

Was Neurodermitis anbelangt, hört diese ab dem zweiten Lebensjahr normalerweise auf. Bei Jakob nicht. Trotz Badens in Mandelöl, verschiedenen Hausrezepten und Cremen sind die Winter ein Horror für ihn.

Wir mussten handeln.

Wer sind wir - woher kommen wir?

Zu aller Erst möchte ich mich bzw uns einmal vorstellen:
Ich bin der Jürgen aus Graz, bin Ende der 70er Jahre auch hier auf die Welt bekommen und ich bin seit 2008 mit Ligia, einer Peruanerin, verheiratet.
Recht bald ist unser erster Sohn, der Herr Dudumax auf die Welt gekommen (2009) und wir haben praktisch die ersten zwei seiner Lebensjahre in Callao, das ist eine Nachbarstadt von Lima, der Hauptstadt von Peru, verbracht. Oder doch in Lima, im Grunde ein Grenzfall, da die Grenze zu Lima nur wenige Meter von unserem Haus entfernt war.
Diese zwei Jahre bekam ich von meinem Dienstgeber, dem Oberlandesgericht in Graz, Karenz. Während dieser Jahre lernte ich Spanisch.
Nach langen Überlegungen (2010) verlegten wir nach Ablauf dieser Karenz unseren Wohnsitz zurück nach Graz (2011). Vor allem aus gesundheitlichen Gründen, wie etwa, dass die Luft in Graz wesentlich besser als in Lima ist, aber auch aus ausbildungs- und geldtechnischen Gründen (so sind etwa das Sozial- und das Schulsystem in Österreich wesentlich in besserem Zustand als in Peru.
Nun gut, recht passable Gründe für eine Übersiedlung.
Ich ging wieder meiner Arbeit in der Justizverwaltung nach, meine Frau war zuhause bei unserem mittlerweile zweijährigen Sohn. Bald darauf kam unser zweiter Sohn Jakobus auf die Welt (2012).

Das sind wir also:
Eine Peruanerin, ein Österreicher und zwei Austro-Peruaner.