30.04.2016

Avenida de la Basura

Heute möchte ich einmal über einen negativen Zustand in  Ica schreiben:
Die Stadtverwaltung, der Bürgermeister, kümmern sich kaum um die Müllbeseitigung in ihrer Stadt.
In meinem Viertel, "El Haras", fährt überhaupt kein Müllwagen durch, der Grund hiefür ist jedoch, dass das Gebiet noch immer der Erschließungsgesellschaft "Centenario" gehört und die Stadt daher keine Verantwortung hiefür hat. So habe ich es mir zumindest erklären lassen.
Aber in der restlichen Stadt, entlang der großen Straßen, etwa auch links und rechts der Panamericana, liegt der Müll einfach so herum und wartet darauf, dass er etwa von armen Menschen oder von Hunden durchstöbert oder vielleicht auch verbrannt wird. Dies passiert recht oft, sodass sich Rauchwolken über gewissen Vierteln bilden.

Im Nachbarviertel "Casuarinas", in dem etwa meine Schwiegermutter und der Schwager leben, fährt zumindest sporadisch ein paar Mal die Woche der Müllwagen durch.
Abgesehen von der öffentlichen Hand, gibt es auch noch einen privaten Müllsammler, der etwa auch in meinem Viertel herumfährt. Aber kein Mensch kann mir sagen, was der Privatier mit dem Müll macht. Viele vermuten, dass er erst recht den Abfall auf die Felder entlang der Straßen wirft. Und dafür auch noch Geld bekommt. Ein Chaos.

Jedenfalls gibt es ganz in der Nähe einen Straße, deren richtigen Namen ich nicht kenne, die wahrscheinlich auch keinen Namen hat, die ich aber "Avenida de la Basura", frei übersetzt "Müllstraße" nenne.

Hier ein Video, aufgenommen aus einem Mototaxi. Anmerken möchte ich auch, dass schon Schilder herumstehen, die darauf aufmerksam machen, dass man keinen Müll wegwerfen sollte, ansonsten man bestraft wird, aber das kümmert recht wenige Leute.


28.04.2016

Eduardo spielt Fußball

Eduardo hat letzte Woche angefangen, im örtlichen Sportzentrum an einem Fußballlehrgang teilzunehmen. Trotz anfänglicher bedenken seinerseits, gefällt ihm der Kurs sehr. Es stört ihn überhaupt nicht, dass ihn der Trainer während des Trainings oft mit Ricardo anspricht.

Hier ein kleines Video:



24.04.2016

In diesem Ausmaß hätte ich das nicht erwartet...

Es werden jetzt sicher einige sagen, dass sich der Auswanderer nicht auch noch zur heutigen Präsidentenwahl in Österreich äußern soll, er hat ja damit nichts mehr zu tun, ist weit weg... und so halt.
Aber so ist es nicht, ich bin weiterhin Österreicher, werde hoffentlich bei der Nationalratswahl in der Wählerevidenz drinnen sein und so mitbestimmen können, wer in den österreichischen Nationalrat mit welcher Stärke einzieht.

Ich muss sagen, ich bin enttäuscht. Ganz einfach enttäuscht. Auch wenn jetzt wieder einige, sogar viele sagen werden, dass man über die Wählerschaft nicht schimpfen soll, so werde ich doch folgendes schreiben:

Vor zwei Wochen haben die Peruaner gewählt. Es war ein Desaster für jeden denkenden Menschen.
Heute ist es in Österreich nicht anders.
Die 35 oder 36 % der Österreicher haben Hofer deshalb gewählt, weil er für ein härteres Asylgesetz geworben hat, mehr Abschiebungen will und andere Dinge beworben hat, die er als Bundespräsident gar nicht umsetzen könnte, da sie absolut nicht in seine Kompetenz fallen.
Löbliche Ausnahmen sind Wien und Graz, die Großstädte. Dort können Bürger noch denken.

Ich habe für den ersten Wahldurchgang mit Absicht keine Wahlempfehlung für Van der Bellen abgegeben, weil ich gewusst habe, dass er es - zumindest den Umfrageergebnissen zur Folge es in die Stichwahl schaffen würde. Auch deshalb nicht, weil Griss auch eine ernstzunehmende Kandidatin war, die vernünftige Ansichten hatte und auch hat (vielleicht macht sie ja als Partei weiter).

Nach dem heutigen  Tag sage ich aber, die Österreicher (auch die, die die Grünen absolut nicht wählen können, wollen, dürfen, was auch immer) sollen in vier Wochen für Alexander van der Bellen stimmen. Bitte! Danke!

Mutig in die neuen Zeiten

Ausflug ans Meer - Pisco

Letzten Freitag machten wir einen nach Pisco, der Stadt, der Stadt, von der aus der Pisco in alle Welt ausgeliefert wird. Zu diesem Zweck wurde in den letzten Jahren sogar ein Flughafen gebaut. Pisco ist aber auch die Stadt, die im Jahr 2007 beim großen Erdbeben mehr als 200 Tote zu beklagen hatte und die zu 2/3 zerstört wurde.

Das angenehmste an der Stadt ist allerdings - für mich zumindest - der große Strand am Pazifik. Der ist für mich der größte Vorteil gegenüber Ica, das mit seinen 240.000 Einwohner gegenüber Pisco zwar größer ist (133.000) aber für mich ein bessere Infrastruktur hat, etwa mit etlichen - funktionierenden - Spielplätzen in der ganzen Stadt. Seitdem frage ich mich manchmal, warum wir in Pisco kein Grundstück gekauft und ein Haus gebaut haben. Aber - naja. Am Wochenende habe ich mit einem alten, in der Nachbarschaft lebenden, Feuerwehrmann gesprochen, der mich auf darauf aufmerksam gemacht hat, dass das Leben in Städten direkt an der Küste durchaus gefährlich sein kann. So sind diese Ortschaften bei Tsunamis direkt und stark betroffen, Häuser können zerstört, Leben ausgelöscht werden. Ica aber, das doch im Hinterland und auch auf 400 Meter Seehöhe liegt, ist von dieser Naturgewalt jedenfalls nicht betroffen.

Hier ein Foto:


und auch ein Video:

Fahrt auf der Panamericana nach Pisco

Um nach Pisco zu kommen, muss man auf der Panamericana, der Straße, die Nord- und Südamerika verbindet, etwa 60 km  von Ica Richtung Norden nach Pisco fahren. Kosten für die rund einstündige Fahrt mit dem öffentlichen Bus (perubus): 4,50 soles.

Hier ein paar Eindrücke von dieser Straße und der Umgebung, man sieht Weingüter, Agrarflächen und einfach nur Landschaft:








und auch noch ein kurzes Video:

18.04.2016

Kinderbuchlesungen

Ganz in der Nähe unseres Hauses, etwa 10 bis 15 Minuten mit dem Auto entfernt, ist das schöne Ausflugsziel Huacachina, die sich selbst als Oase Amerikas bezeichnet. Mitten in der Wüste liegt diese Oase, umgeben von Sanddünen, die mit Buggys befahren werden können. Im rasanten Tempo wird man die Düne rauf gebracht, um diese dann mit einem Sandboard zu befahren. Mehr hiezu später einmal.

Ich möchte heute über eine Rarität in Ica schreiben, eine private Bibliothek. Direkt an der Lagune gelegen, gibt es die Biblioteca Abraham Valdelomar, die in einem großen Haus aus dem vorvorigen Jahrhundert untergebracht ist. Hier gibt es Sammlungen peruanischer Autoren, aber auch etwa eineinhalb Meter voll deutscher Literatur - in deutsch oder auf spanisch - etwa (natürlich) Goethe, Hesse ua.

Und jeden Samstag findet eben am Nachmittag eine Lesung für Kinder statt. Wir waren dieses Mal die ersten Teilnehmer. Die Kinder können sich das Buch auslesen und die Vorleserin, eine ausgebildete Psychologin trägt die Geschichten ausgezeichnet vor und die Kinder waren begeistert.

https://www.facebook.com/Biblioteca.Abraham.Valdelomar/timeline




11.04.2016

Und noch was Neues: ein Blitz!

Nach all diesen politischen Berichten aus Ica nun etwas ganz Anderes:

Auf mehrmaliges intensives Drängeln der Kinder haben wir uns einen Hund angeschafft:

Einen 1 1/2 Monate alten Cocker Spaniel, den der Dude auf den Namen Blitz getauft hat.
Normalerweise, also was ich weiß, werden die Welpen erst nach zwei Monaten von der Mutter getrennt.

Jetzt ist der Cocker Spaniel seit zwei Wochen bei uns, hat aber letzte Woche argen Durchfall gehabt. Aber das hat er überstanden, auch die erste Teilimpfung vorige Woche. Zwei Impfungen folgen noch, dann kann er endlich das Haus und den Garten verlassen und auf die Straße hinaus.
Er ist etwas heikel beim Essen. So mag er das Trockenfutter prinzipiell nicht, isst es aber, wenn man es mit unserem Essen vermischt und am besten von dort auch nur das Fleisch. Aber es kann ja nicht sein, dass wir jetzt schon für fünf Münder kochen müssen, wo kämen wir denn dahin?
Außerdem erledigt er seine Geschäfte vorwiegend im Wohnzimmer, welches zwar noch komplett eingerichtet werden muss. Nur ab und zu benützt er den Hof... ach, diese Kinder.
Übrigens, die Kindere haben ihre Freude, auch wenn sie Blitz ziemlich - sagen wir einmal - überbeanspruchen.

Und zu allem Überdruss habe ich diese Tage die Nachricht erhalten, dass ich das Ansuchen um Aufenthaltsgenehmigung in Peru wiederholen muss. Durch meine Ausreise während des Prozesses sind alle Behördenwege umsonst gewesen, aber nicht gratis.

Also, zurück an den Start. Ich habe noch 80 Tage Zeit, die Tramites zu erledigen.

Hier Fotos, die Jakob gestern nachmittag mit der Handykamera aufgenommen hat (ausgenommen das eine, wo er selbst zu sehen ist) man beachte seinen Zeigefinger:

Das erschütternde Ergebnis

Gestern Wahltag in Peru.
Und meine Befürchtungen sowie die ersten Wählerbefragungen nach der Wahl wurden bestätigt:

Keiko, die Tochter des Diktators Alberto Fujimori, hat 40 % der Stimmen erhalten. An zweiter Stelle ist nicht meine Favoritin Veronika Mendoza, sondern Pedro Paolo Kucinsky, ebenso so ein rechter Kandidat. Die zwei werden also zur Stichwahl Anfang Juni antreten.
Auch im Kongress hat sie 68 von 130 Mandate und somit die absolute Mehrheit. Auf jeden Fall haben die rechten, wirtschaftsliberalen Parteien im Kongress eine 2/3-Mehrheit und können nun jede Verfassungsänderung durchsetzen.
Ein deprimierendes Ergebnis. Meine Frau hat gestern geweint.
Es ist schade, dass der durchschnittliche peruanische Wähler zu blöd für die Demokratie ist, so hart es auch ist, dies zu sagen. Schuld daran sind das desaströse Bildungssystem und auch die Medien. Ich habe das Gefühl, dass alle Zeitungen, auch die besseren, gekauft sind wie die "Österreich". Alles manipuliert.

Das linke Lager tröstet sich mit der Tatsache, dass es während des Wahlkampfes von 2, 3 % auf fast 20 % gekommen ist. Für mich ein schwacher Trost. Die Führerin der Partei ist jetzt nicht einmal im Kongress, hat also keine Bühne für große Auftritte.

Mal sehen wie es weitergeht, in Bajo Bolivia, weil das ist Peru für mich. Um das zu verstehen, muss man wissen, das Bolivien nach dem Unabhängigkeitskrieg um 1820 noch Teil Perus war und Alto Peru (Hochperu) bis zu seiner Unabhängigkeit genannt wurde.
Heute ist es umgekehrt. Bolivien ist ein von Evo Morales (einem Indio) regiertes Land, in dem die Bevölkerung von seiner Politik profitiert. Das ist leider in Peru nicht möglich mit dieser Wählerschaft.
Deshalb BAJO BOLIVIA (Unteres Bolivien).... in jeder Hinsicht.

10.04.2016

Wahltag

Heute ist also Wahltag in Peru. Seit dem frühen Morgen berichten die peruanischen Fernsehkanäle etwa  darüber, wo und was die Kandidaten gefrühstückt und gewählt haben.
Bisher ist der Tag peruweit ruhig verlaufen. Nona, die Mutter meiner Frau war ca. 3 Stunden vor Wahlende im Lokal und hat mehr als eine halbe Stunde bis zur Stimmabgabe warten müssen. Heilloses Durcheinander. Erst vor der Schule, in der gewählt wird, erfährt man, in welchem Klassenzimmer du deine Stimme abgeben kannst bzw musst.
Da Wahlpflicht. Wer nicht wählt muss eine Strafe in Höhe von 69 Soles zahlen, also ungefähr 20 Euro.
Auch herrscht seit 8 Uhr morgens des Vortages ein Alkoholausschenkungsverbot, das sogenannte Ley secca.
Unten ein paar Fotos vor dem Wahllokal aufgenommen. Von 8 bis 16 uhr kann gewählt werden, dann gibt es die ersten Trends von den Wählerbefragungen, die eine Schwankungsbreite von 3 % haben sollen.

08.04.2016

Präsidentenwahlen

Während in Österreich in zwei Wochen der Bundespräsident gewählt wird, finden in Peru schon diesen Sonntag Präsidenten- und Kongresswahlen statt.
Ist in Österreich der Bundespräsident etwas mehr als ein Notar, hat der Präsident der Republik Peru doch etwas mehr Macht. Er schlägt etwa den Ministerpräsidenten vor, muss aber mit dem Kongress Kompromisse eingehen. Und da ist schon das Problem Perus. Die Mächte sind zu ausbalanciert, sodass eigentlich nichts weitergeht, außer vielleicht die Korruption.

Schauen wir uns einmal die Kandidaten an:
Derzeit Führende mit ungefähr 30 % ist Keiko Fujimori, die Tochter des Ex-Präsidenten und Ex-Diktators Alberto Fujimori, der derzeit im Gefängnis einsitzt. Für Fälle der Korruption sowie wegen Anordnung von Mordanschlägen. Das einzige was Keiko darstellt ist, dass sie die Tochter des Expräsidenten ist. Falls Sie gewinnen sollte, wird sie höchstwahrscheinlich ihren Vater pardonieren. Und - obwohl sie einen notariellen Akt unterzeichnet hat, der das Gegenteil behauptet - seine Politik fortsetzen.

Bildergebnis für keiko fujimori

Letzten Dienstag, am 5. April (Jahrestag des Staatsstreichs von Fujimori) haben im ganzen Land Protestmärsche gegen den Fujimori-Clan stattgefunden, auch hier in Ica (mehr als tausend Leute, für eine agrarlastige Provinzstadt nicht schlelcht. Ganz unten einige Fotos, aufgenommen von meiner Frau, die am Marsch teilgenommen hat.

Würde ich das Wahlrecht in Peru haben, würde ich die derzeit zweitplatzierte (um die 20 %) Veronica Mendoza wählen. Sie gilt als Linksgerichtet, wird auch als solche beschimpft. Hier in Peru wird vor allem bei den schlecht ausgebildeten Leuten "links" mit "Terrorismus" gleichgestellt. Sehr, sehr rückständig. Sie hat ein anständiges politisches Programm, etwa Neuverhandlung der Gas- und Rohstoffverträgen (derzeit wird das Gas etwa viel billiger an die ausländischen Förderer als an die Bevölkerung abgegeben), schon eine lange Liste von Vorschlägen im Kongress, sowie ist sie unbefleckt, was Korruption angeht. Also, so wie die Grünen in Österreich, ja, das wäre meine Kandidatin.



Es folgen noch drei Kandidaten, wobei Alan Garcia zu nennen ist, der schon zweimal Präsident waren. Während seiner ersten Präsidentschaft wurden Gefängnisrevolten gewaltvoll niedergeschlagen, außerdem soll, als er Innenminister war, ein Massaker auf einer Gefängnisinsel vor Callao geschehen sein.

Zwei Kandidaten wurden vor ein paar Wochen von einem fünfköpfigen Richtergremium von der Wahl ausgeschlossen, da es etwa interne Probleme bei der Kandidatenerstellung gab, oder Wählerstimmen gekauft wurden.
Und da ist das nächste Problem: Es gibt Videos, die beweisen, wie Keikos Team ebenso Stimmen gekauft hat, nur gegen sie haben die Richter nichts unternommen. Ich nehme an, dass die Richter noch von Fujimori oder anderen Bananenpräsidenten eingesetzt wurden.
Abgesehen davon kommen in den Panama-Papers auch Personen aus dem Umfeld von Fujimori sowie eines anderen Kandidaten Kucynski auf, die Firmen in Panama haben.

Also, nächsten Sonntag Wahlen. Es ist anzunehmen, dass es Keiko sicher in den zweiten Wahlgang kommen wird, der dann notwendig ist, wenn keiner der Kandidaten mehr als 50 % erhält.
Aber dann dürfte es für sie vorbei sein, denn mehr als 50 % sind absolut gegen Keiko als Präsidentin. Mit etwas Glück und Durchhaltevermögen müsste es Veronika also in den zweiten Wahlgang schaffen und dort eine Kompromisskandidatin gegen den Fujimori-Clan sein.

04.04.2016

Wieder in Ica

Im Haus gab ich den Kindern die mitgebrachten Ostergeschenke, vier Legospielsachen sowie diverse Bücher (Geschenke von den Ukrainern).

Auch konnte ich sehen, das vieles im ersten Stock des Hauses erledigt wurde. Die Fenster sowie die Badezimmer waren installiert
Hier das Schlafzimmer
 das jakobische Zimmer

das Zimmer von Dudu


Rückflug

Nach vierstündige Wartezeit am Flughafen schließlich mit der KLM nach Amsterdam geflogen. Auch dort ein halbstündiges Herumlaufen auf dem Flughafen, weite Wege sind zurückzulegen, für meine Mutter ohne Rohlstuhl einfach unmöglich.
Hier das Flugzeug, das mich pünktlich in 12 Stunden nach Lima gebracht hat sowie der Himmel über Amsterdam Schiphol:


Meiner Meinung nach war die Verpflegung mit der KLM die beste seit Jahren.
Um 19 Uhr in Lima angekommen. Nicht einmal so geschlaucht und verschwitzt wie sonst. Ins Haus von Rosa gefahren, dort etwas gegessen und dann schon weiter zum Terminal von Soyyuz gefahren wo um Mitternacht der Bus nach Lima weggefahren ist. Fünf Uhr morgens in Ica bzw im Haus angekommen.

A schware Partie

Am Freitag Abend also in Graz angekommen, Cordon Bleu gegessen.
Samstags überraschend an einem Freilerner Meeting teilgenommen. Die sind noch extremer als Homeschooler. Sie gehen nicht nach einem Lehrlplan vor, sondern lernen, was sich gerade anbietet. Auch nehmen ihre Kinder auch nicht an den jährlichen Abschlussprüfungen teil.
Aber interessante Leute jedenfalls.

Am Abend dann die ukrainischen Freunde Anton, Tima und Leon besucht. Die Mutter war nicht mehr da, eine halbe Stunde vorher ist sie ins Krankenhaus gefahren. Die ersten Geburtswehen hatten eingesetzt. Noch in der Nacht auf Sonntag ist Mark auf die Welt gekommen.

Am Sonntag nochmals bei Anton gewesen. Mark ging es gut.

Am Montag endlich die Urnenbeisetzung meines Bruders. Exakt drei Monate nach seinem Tod und einem Tag nach seinem 49. Geburtstag. Ganz schlicht. Nur der Mann von der Bestattung, die Totengräberin, meine Mutter und ich. Sonst niemand. Die Witwe ist samt den Kindern in Rumänien auf Osterurlaub. Das hatten wir vergessen. Karwoche, alle auf Urlaub.

Dienstags die Kaffeerunde in der Gösser getroffen. Zumindest den harten Kern. Noch länger angedauert. A schware Partie, wie Michi meinte.

Donnerstags und Freitags auch noch Kollegen und Freunde getroffen, Am Wochenende eine Schwester getroffen, mit ihr durch die Stadt spaziert, dann Ostern gefeiert.

Und auch den neugeborenen Mark getroffen, der schlaft aber die ganze Zeit, offensichtlich. Das was gerade auf die Welt gekommenen Babys eben tun.

Und dann, Ostermontag um 2 Uhr in der Früh zum Bus gefahren, der mich schließlich zum Flughafen Wien-Schwechat bringt. Tränen meiner Mutter sind geflossen. Wir müssen einen Weg finden, wie Sie entweder mit Begleitung nach Lima fliegt, weil alleine ist es einfach zu anstrengend für sie. Oder noch besser, einen Weg finden, wie sie sich in Peru wohlfühlt.

Ausflug nach Österreich

Wie schon in einem der letzten Posts geschrieben, musste ich mit meiner Mutter zurück nach Österreich fliegen. Vor allem der Hitze wegen.
Für insgesamt € 1000,-- brachte uns zuerst die Air France von Lima nach Paris, von dort aus sollte es innerhalb einer Stunde weiter nach Wien gehen. Da aber die Maschine schon mit einer fast einstündigen Verspätung von Lima abhob (das Bodenpersonal wurde nicht rechtzeitig fertig mit dem Fertigmachen des Flugzeugs) und der Pilot während des fast 12stündigen Flugs kaum eine halbe Stunde aufholen konnte, kamen wir verspätet in Paris an, was zur Folge hatte, dass wir den Weiterflug trotz Laufens (und das mit der Prothese meiner Mutter) versäumten.
Meiner Mutter hatte die ersten Anzeichen von Panik. Jedoch gingen wir einfach zum nächsten Schalter der Air France, dem Herrn dort erklärte ich auf Englisch (ja, die Franzosen sprechen auch Englisch, wenn sie es müssen) die Umstände. Der sagte: "Take it easy, you can't change anything!"
Er gab uns einen Gutschein für ein Hotel in der Nähe des Flughafens Charles de Gaule.

Also, eine Nacht in Paris mit meiner Mutter.
Nun, Paris, das ist leicht gesagt. Die Stadt selbst ist wahrscheinlich mehr als eine halbe Stunde vom Hotel entfernt. Schlichtes Hotel, hat aber alles. Normalerweise kostet dort ein Doppelzimmer € 80,--, das Abendessenbüffet € 20,--, das Frühstücksbüffet ebenso, also fahren wir eh gut. Aber die meiste Zeit schlafen wir, oder schauen Fern.
Da läuft etwa eine Sendung in einem Privatkanal, die so ähnlich abläuft wie "Was gibt es Neues". Statt schmutziger Worte werfen sich hier aber die Leute rohe Eier auf den Schädel:



Soll aber ansonsten ein recht intelligentes Programm sein, so weit ich das im Internet nachgelesen habe. Verstanden habe ich ja praktisch nichts.

Frühstücken. Shuttle-Bus zum Flughafen retour.
Schafe sehen:

Im Flugzeug wiederum glaube ich Jackie Brown, auch Jaqueline Maron genannt, aus dem gleichnamigen Film von Tarrantino  zu sehen, doch sie ist es nicht. Hat doch eine andere Haarpracht:


Pünktlich am Nachmittag in Wien angekommen. Glücklichweise gibt es seit dem Vortag eine direkte Busverbindung von Schwechat nach Graz um wohlfeile € 5,-- (zumindest als Eröffnungsangebot). In gut 2 1/2 Stunden ist man bei der Grazer Oper.


Das war also die anstrengende Rückreise mit meiner Mutter nach Graz.