01.02.2016

Was in der Zwischenzeit passiert ist... mein Bruder Martin.

Ich weiß, mein letzter Beitrag in diesem Blog ist fast zwei Monate her, aber kurz vor Weihnachten ist in meiner Familie ein Unglücksfall passiert.
Mein Bruder Martin hat sich drei Monate nach einer Hochzeit, mit der er sich eine Frau, zwei Töchter - kurz gesagt ein neues Leben erheiratet hatte, das Leben genommen.
Und das - natürlich - vor Weihnachten. Ich, der immer schon sagte, dass zu Weihnachten entweder große Streits ausbrechen oder Gewalttaten passieren, war natürlich vollkommen überrascht:
Da ich mein Telefon über Nacht ausgeschalten hatte, musste mich die Polizei, die vom Kriseninterventionsteam verständigt worden war, um halb 2 in der Früh aufwecken um mir die Nachricht zu überbringen. Ich befand mich in einem Albtraum. Nachdem ich mit dem KIT, welches sich bei der Witwe und der jüngeren Tochter in Wildon befand, Kontakt aufgenommen hatte, teilten mir diese mit, dass ich unserer Mutter in der Früh die Nachricht überbringen sollte.... die Frau von Martin kam samt Tochter noch während der Nacht nach Graz in unsere Wohnung.
Für meine Mutter war es ein Schock, klarerweise. Warum, warum nur?
Das KIT kam schließlich zu uns in die Wohnung, sprachen mehrere Stunden mit uns.
Am nächsten Tag begleiteten sich auch uns nach Leibnitz, wo er aufgebahrt war.
- Ich möchte mich an dieser Stelle für die wunderbare und wirklich helfende Tätigkeit des Kriseninterventionsteams, von dem ich eigentlich erstmals nach der Amokfahrt in Graz gehört hatte, bedanken.
Nach den Weihnachtsfeiertagen war die Verabschiedung in der Stadtpfarrkirche Leibnitz.
400 Feuerwehrleute.
10 Zivilisten.
Zuviel Leute. Lange Reden und am Schluss sind die Sirenen gegangen und der Kameradschaftsbund hat "Ich hat nen Kameraden" gespielt.
Alles zuviel.

In der Zwischenzeit wissen wir etwas mehr, warum er den Schritt gesetzt hat, aber warum er manch andere Dinge getan hat, die zu seinem letzten Schritt geführt haben, darüber können wir immer noch nur rätseln.


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