20.03.2017

Montag, 8:30 in der Früh: Endlich (ein bißchen) Leitungswasser

Ja, es gibt Leitungswasser in San Miguel. Für 5 Uhr war es versprochen, um 6 Uhr kam ein ganz dünner Strahl aus dem Wasserhahn, um 7 Uhr nichts, aber nach 8 Uhr schließlich doch eine akzeptable Menge an Wasser.

Gestern, am späten Abend, hatte ich erstmals das Gefühl, was es bedeutet, kein Wasser mehr zu bekommen: Im nahegelegenen Park stand ein Tankwagen voll Wasser, zur Verfügung gestellt von der Bezirksverwaltung. Durch Zufall hatte ich davon erfahren. Mit allen leeren Flaschen, die wir hatten, liefen wir in den Park. Schon eine lange Warteschlange hatte sich gebildet, vor uns standen ca. 20 Leute. Nach fünf Minuten jedoch, wurde der Schlauch eingezogen, Wasser war aus. Wir waren zu spät. Frustrierte, enttäuschte Menschen, die nach ein paar Minuten realisierten, dass es dieses Mal kein Wasser für sie gibt. Dann gehen sie nach Hause. Ich bleibe mit den Kindern und Blitz noch am Spielplatz und bin erstmals voller Angst, dass auch wir bald kein Wasser, auch kein Tafelwasser mehr haben werden.

Später, im Fernsehen, wurde der Präsident von der Wasserfirma "Sedepal" durch die Kanäle gereicht. Er erklärte, warum es noch immer kein Wasser in den Leitungen gibt. Viel zu viel Schlamm im Fluss, aber auch viel Müll, der von den Menschen in den Rio Rimac geschmissen wurde. Das muss alles mal beseitigt werden, dann kann erst der Filterungsprozess beginnen. Dies dauert eben.
Es kann auch vorkommen es in einem Haus Wasser gibt, aber einen Straßenzug weiter noch nicht. Dies, weil das Leitungssystem gewachsen ist und die Häuser von den verschiedenen Leitungen versorgt werden.

Der Großraum Lima (also mit Callao) hat eine Einwohnerzahl zwischen 8 und 10 Millionen, so genau weiß das keiner. Viele Stadtteile haben nun Wasser, einige, vor allem die ärmeren Viertel, die direkt den Flüssen oder auf die Berge gebaut worden sind, nicht.

Zu den bisherigen Schäden in Peru:
75 Tote
20 Vermisste
263 Verletzte
100.000 stark Betroffene (Dach über dem Kopf weg...)
627.048 Betroffene (Häuser mit leichten bis mittleren Schäden...) da
10.642 Häuser bisher zerstört
1909 km an Staßen zerstört.

Um uns abzulenken, werden wir jetzt in den Zoo schauen,




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