22.11.2017

7. Teil der Serie: Alles für den Hund

Ein großer Teil des Papierkrams betraf vor allem unseren Hund, den Cocker namens "Blitz".
Denn die Europäische Union verlangt zwar nicht - wie vor einigen Jahre noch - eine Quarantäne bei der Einfuhr von Lebendtieren, aber doch einen Nachweis für eine aufrechte Tollwutimpfung.


Diese Impfung an sich ist kein Problem. Jedoch wird auch ein Nachweis der Antikörper in seinem Blut benötigt. Doch diese Blutanalyse macht in Peru kein Labor. Aus diesem Grund müsste die Blutprobe etwa nach Santiago de Chile oder in die USA geschickt werde. Da dies recht aufwendig (vor allem Zeit, aber auch Geld) hat sich uns eine Agentur namens Petwings angeboten.


Diese bieten zu einem Preis von ca. 680 US-$ ein komplettes Paket an, dass die Impfung, die Blutuntersuchung, das Platzieren eines Mikrochips im Genick des Hundes (zwecks Identifikation im Falle des Davonlaufens), eine Untersuchung des Hundes kurz vor dem Flug sowie die Erledigung aller Behördenwege an.


Bereitwillig ließ Blitz sich impfen und untersuchen, auch der Umstand, dass wir ihn für ein paar Stunden alleine in der Praxis ließen, brachte ihn aus dem Konzept.


Jedenfalls eine große Hilfe für ausreisewillige Hundebesitzer :-)


Wir haben anläßlich des Beratungsgesprächs auch erfahren, dass man Hunde auf gar keinen Fall Sedieren bzw Beruhigen darf während des Fluges, da sie sonst Probleme mit der Atmung während des Fluges (den sie in eine speziellen Bereich des Bauches des Flugzeuges absolvieren) bekommen. Auch sollten Hunde wie etwa Schnauzer gar nicht solche Strapazen auf sich nehmen, wiederum wegen der Atmung.



15.11.2017

6. Teil der Serie: Ausflug nach Pisco

Um uns von all dem Siedlungsstress zu erholen fuhren wir zusammen mit unseren rumänischen Mitbewohnern und mittlerweile auch engen Freunden nach Pisco an den Pazifikstrand. Vor allem unsere zwei Kinder sowie die Tochter von Kristina, Maite, verstanden sich wunderbar, spielten den ganzen Tag miteinander, wenn auch einige Streitereien vorkamen (was ja normal ist).


Hier ein paar Impressionen:







09.11.2017

5. Teil der Serie: Fünf-Jahres-Haarschnitt

Mittlerweile hatten wir auch schon den Flug von Lima nach Wien für Anfang Juni gebucht.


In Peru, besser gesagt in den Anden, ist es Tradition, dass den Kindern aus Anlass des fünften Geburtstages eine weitere Taufe über sich ergehen lassen "müssen". Es werden die Familie und Freunde eingeladen und jeder von Ihnen kann dem Kind ein Haarbüschel abschneiden, dies gegen eine kleine Spende.
Natürlich lässt man dem Kind möglichst viel Haar wachsen denn: Mehr Haarbüschel, mehr Geld :-)


Hier ein Fotos von Jakob vor der Taufe:





Da Jakobs Geburtstag im Juli stattfindet, wir jedoch zu diesem Zeitpunkt uns schon in Österreich befinden würden, wurde die Zeremonie im Mai vorgenommen.


Pate war in diesem Fall "El Chino", der ab dem Herbstsemester für zuerst ein Jahr in Granada, Spanien, studieren wird.


Musikalisch begleitet wurde die Zeremonie von David, der wiederum ab diesem Herbst in Wien studieren wird.




13.10.2017

9. Teil der Serie: Der Fug nach Österreich


So ziemlich genau ein Jahr nach dem Flug schreibe ich nun diesen Bericht. An alles kann ich mich natürlich nicht mehr erinnern, zuviel Zeit ist vergangen.
Jedenfalls ist alles gut gegangen. 
Die Kinder haben sich die ganze Zeit brav verhalten, haben den 12-Stunden-Flug mit der Iberia von Lima nach Madrid die meiste Zeit schlafend verbracht, auch die längere Wartezeit in Madrid und der Weiterflug nach Wien, wo wir knapp vor Mitternacht angekommen sind, hat funktioniert.

Am meisten Angst hatten wir natürlich um unseren Cocker Spaniel Blitz. Ich gab ihn zwei Stunden vor dem Abflug in Lima bei einem speziellen Schalter "auf". Er war natürlich aufgeregt, winselte aber kein einziges Mal, zumindest nicht in meiner Anwesenheit.

Beim Zwischenstopp in Madrid bekamen wir ihn ausgehändigt. Er freute sich naturgemäß, mich, uns zu sehen. Ich ging während der knapp 4 Stunden am Flughafen mehrfach mit ihm spazieren, gab im Fressen, und natürlich auch viel Wasser. Er hatte in seiner Transportkiste, die ihr hier auch seht, kein einziges Mal uriniert, auch sonst kein Geschäft hinterlassen. Seine Schmusedecke, die auch als sein Schnuller funktionierte, war unbefleckt.

Wir kamen also planmäßig um 23 Uhr in Wien - Schwechat an. Wir ich schon im Vorfeld gecheckt hatte, fuhren zwar noch ein Flixbus nach Graz, aber die nahmen keine Hunde, auch nicht so süße und kleine Hunde wie Blitz mit.
Also musste ich ein Taxi organisieren. In der Firma  Salzburger Mietwagen und Reise Service GmbH fand ich einen guten Partner und auch einen verständnisvollen Fahrer. Für 175 Euro brachte er uns sicher in die Wohnung meiner Mutter in Wetzelsdorf in Graz.




4. Teil der Serie: Knochenfieber

Auch Ende April mussten wir für einige Tag nach Lima fahren. Teils um Tante Rosa und Neffen Tiago die Möglichkeit zu geben, mit unseren Kindern zu sein, aber natürlich auch wieder Behördenwege, etwa Besuch der österreichischen Botschaft.


Wührend dieser Tage hatte Jakob immer wieder Fieber, einmal 39 Grad, wir gaben ihm Nureflex, dann ging das Fieber wieder für knapp 15, 16 Stunden zurück, dann kam es wieder. Sonst hatte er keine Symptome. Wir wurden langsam beunruhigt. Ligia fuhr mit ihm in eine empfohlene Privatklinik. Diese empfahl eine Ultraschalluntersuchung des Bauches. Und hier zeigte sich ein weiterer Grund für unsere Rückkehr nach Österreich: Wir hatten keine Sozialversicherung, da wir alle nicht in einem Beschäftigungsverhältnis standen und man sich als Selbstständiger nur nach einerm Jahr versichern lassen. Privatversicherungen andererseits waren horrend teuer, praktisch unleistbar, selbst für österreichische Verhältnisse.
Nun, diese Ultraschalluntersuchung hätte umgerechnet einhundert Euro gekostet. Und wir wussten nicht einmal um deren Notwendigkeit bescheid.


Da wir mit dem Regionalen Krankenhaus in Ica schon gute Erfahrungen gemacht hatten (Jakob war leider in den ersten Monaten des Jahres 2017 relativ oft krank, war es auf Grund der Hitze oder andere Faktoren) fuhren wir noch in dieser Nacht von Lima zurück nach Ica.


Dort angekommen begaben wir uns gleich mal ins Krankenhaus. Die diensthabende Kinderärztin meinte, dass Jakob durchaus Dengue haben könnte. Dengue ist laut Wikipedia eine Infektionskrankheit, die von Stechmücken, also Gelsen, übertragen wird. Nun erinnerten wir uns, dass wir vor ca. zwei Wochen (genau so lange beträgt Inkubationszeit) tagsüber eine Gelse gehört hatten. Dieser Umstand ist selten. Normalweise sind die heimischen Gelsen in Peru nachtaktiv, am Tag geben sie Frieden. Ein einziges Mal haben wir diese Gelse gehört, dann haben wir schon Insektenvertilgungsmittel gesprüht. Anscheinend zu spät.


Ein anderer Grund für das Fieber hätte eine Blinddarmentzündung sein können. Doch das checkte der Chirurg ab. Keine Entzündung, zumal auch das rektal eingeführte Fieberthermometer keine große Differenz zur Fiebermessung in der Achsel zeigte.


Also Dengue.
Hatte also dich diese gemeine ägyptische Tigermücke zugeschlagen! Hatte also einer der Nachbarn eine Wasserlacke stehen lassen, sei es in einer Tonne oder sonstwo. Denn genau diese Biotope helfen den Gelsen, sich zu vermehren.






Jedenfalls, in Jakobs Fall Dengue besser als Blinddarm. Denn die Ärztin meinte, das Fieber müsste bald zurückgehen, da normaleweise es sieben Tage anhält. Jakob hatte auch an Kopfweh, vor allem im Bereich der Augen geklagt, auch das passte letztendlich zur Diagnose, dazu. Es galt also das Fieber zu senken, sowie die Schmerzen zu lindern. Im Fall von Dengue sollte man auf gar keinen Fall den Wirkstoff Ibuprofen verwenden, da kann der Körper schlecht darauf reagieren.

In dieser Zeit herrschte übrigens eine Dengue-Epidemie in der Region Ica. So war etwa eine Nachbarin, die über das Wochenende ihre Familie in einer Nachbarstadt (Palpa, ca. eine Stunde südlich von Ica) besucht hatte, infiziert worden und musste sogar zwei Tage im Krankenhaus verbringen. Die Knochenschmerzen waren so stark, dass sie kaum gehen konnte!




An dieser Stelle möchte ich mich auch beim Gesundheitssystem in Ica, insbesonderem beim Hospital Regional de Ica bedanken!!! Auch wenn man keine Sozialversicherung hat, wird man zuvorkommend behandelt. Man muss zwar für jede einzelene Spritze, Blutabnahme, Röntgen, Infusion etc. zahlen, aber zu vernünftigen, vertretbaren Preisen. So kostete etwa die Diagnose im Fall von Jakob umgerechnet 20 Euro.

10.10.2017

3. Teil der Serie: Weihnachten hui... der Rest leider pfui

Das Weihnachtsgeschäft lief gut, alle drei Zimmer waren belegt.
Und am zweiten Tag des Jahres 2017 hatten wir besonderes Glück. Eine junge Frau aus Rumänien mietete sich bei uns samt ihrer 4jährigen Tochter auf längere Zeit ein. Dies, weil sie zusammen mit ihrem Mann ein Grundstück im Viertel El Harras gekauft hatten und nun bald mit dem Hausbau beginnen würden. Also zumindest ein regelmäßiges Einkommen.


Jedoch, die restlichen beiden Zimmer standen Jänner und Februar leer. Keine Touristen kamen, keiner zeigte Interesse. Schön langsam zeichnete sich eine Krise ab. So konnte es nicht weitergehen. Sicher, wir hätten, mehr in die Räume investieren können, etwa Fernseher oder andere Annehmlichkeiten, jedoch auf Glück mehr reinbuttern und vielleicht dann mit noch weniger Kapital dastehen, das wollten wir nicht riskieren.


Die Situation zusammengefasst: Zuviel zum Sterben, zuwenig zum Leben.


Also wieder Familienrat mit folgender Beschlussfassung: Rückübersiedlung nach Österreich, nach Graz! Und das samt Hund.


Das Haus würde weiter in unserem Besitz bleiben mit dem Zweck, dann und wann etwas Gewinn abzuwerfen, denn ein Verkauf des Haus wäre aufgrund der noch vielen unbebauten Grundstücke in unserem Viertel unmöglich. Wer Geld hätte, würde lieber ein Grundstück kaufen und ein Haus nach seinen eigenen Vorstellungen bauen.


Ich fragte bei meinem ehemaligen Dienstgeber an. Denn dieser hatte mir auf Grund des am Anfang des Blogs erwähnten Selbstmordes meines Bruders zu Weihnachten 2015 gemeint, ich solle mich nicht genieren, mich zu melden, falls unsere Erwartungen sich nicht erfüllen oder etwas schief laufen würde.


Und dankenswerterweise Weise (und ich kann das nicht oft genug schreiben) kam eine positive Antwort zurück, sie würden sich bemühen, bei der Zentralstelle eine Lösung zu beantragen.


Also Hoffnung.
Aus diesem Grund fuhren wir im März nach Lima, um den ersten Schub an notwendigen Behördenwegen zu absolvieren. Insbesondere für unseren Hund Blitz, der auf jeden Fall mit nach Österreich kommen sollte. Für Ihn war eine Tollwutimpfung notwendig und andere aufwendige Prozeduren.


Mehr zu diesen Tagen in Lima gibt es hier . Ausgerechnet in dieser Zeit gab es im Norden Perus diese heftigen Regenfälle mit einer darauf folgenden Wasserkrise in der Hauptstadt Lima.

07.10.2017

2. Teil der Serie: Der Bau des zweiten Stocks

Nun, der Architekt machte uns ein vernünftiges, leistbares Angebot und versprach uns, noch vor Weihnachten (also einer Hauptreisezeit) fertigzuwerden. Ein paar Tage darauf begannen also schon die Bauarbeiten... schon mit einem Rückschlag. Der Boden des Daches konnte nicht als Basis für den zweiten Stock verwendet werden, wegen der zu verlegenden Leitungen udgl. Also musste dieser Aufgeschlagen werden, auch das Dach des Gerätschuppens (in dem auch der Boiler drinnen war) musste entfernt werden... Das kostete erstes mehr Arbeitszeit, vor allem mehr Geld.


Nun denn, die Arbeiten gingen trotzdem schnell voran, schon bald konnte man das neue Stockwerk samt seinen Funktionen und den vier Räumen erkennen.


Hier könnt ihr etwa das Entstehen des Daches erkennen, dies fand schon im Oktober statt:




Schließlich wurden zumindest zwei Zimmer, samt Elektroleitungen, Verputz und anderem noch vor Weihnachten fertig.

06.10.2017

1. Teil der Serie: Que pasó, was ist geschehen?

Vielleicht... vielleicht auch nicht, haben sich einige von euch schon gefragt, was mit mir, meiner Familie los ist, nachdem ich mich doch schon seit Ostern nicht mehr gemeldet habe.
Und ja, es hat sich einiges getan, viel, letzt endlich sehr viel verändert.


Aber alles der Reihe nach (um die Spannung aufzubauen :-)


Wie einige, aber weitem nicht alle, wissen, habe ich im Herbst letzten Jahres mich für einige Zeit als Fremdenführer - vor allem für deutschsprachige Touristen - in Ica und dem Naturparadies Paracas versucht. Hatte einige Gruppen geleitet, aber letztendlich war es nicht wirklich ertragreich. Waren lange Tage, mehr als zehn Stunden lang, die ich in Paracas habe verbringen müssen, wartend auf die Touristen, die Führungen haben wollten. Viel Stehzeit also und wenig Einkommen.


Aber diese ganze Erfahrung brachte uns dazu, doch ins Fremdenverkehrsgeschäft einzusteigen. Und zwar als Beherbergungsbetrieb. Wir erkoren die Garage, die mit eigenm Badezimmer versehen ist als Unterkunft aus, zumal wir ja sowieso noch kein Auto besaßen. Kauften Betten, ein Schwager zimmerte zwei Schränke, dazu Bettwäsche und andere Annehmlichkeiten und schon war das Zimmer fertig und stellten es auf Airbnb und später auch Booking. (hier könnt ihr die Anzeigen sehen)


Wir boten eine private und preiswerte Unterkunft mit dreisprachiger Betreuung (spanisch, englisch, deutsch) mit eigenem Badezimmer sowie Frühstück an. Schon zwei Tage nach Online stellen buchte ein Pole, der aus der Gegend rund um den Geburtsort des ehemaligen Papst Johannes Paul II kam, dieses Zimmer für drei Nächte. Die folgenden zwei Wochen waren wir ziemlich aufgeregt und auch waren wir hoffnungsvoll, denn so eine schnelle Buchung hatten wir nicht erwartet. Diese Hoffnung brachte uns auch dazu, noch vor der Ankunft des Polen unseren Architekten zu beauftragen, doch Planungen für einen zweiten Stock, in dem wir vier Fremdenzimmer samt Bad unterbringen könnten, zu erstellen.


Der Pole kam letztendlich nicht.
Doch eine Woche später wenigstens eine russische Familie.
Also doch Platz für Optimismus.

15.04.2017

Frohe Ostern mit Schimanski aus Duisburg

Wie manche von euch vielleicht wissen, absolviere ich hier in Ica, Peru, seit einigen Monaten meinen privaten Tatort-Marathon, dies aus Anlass der tausendsten Folge im letzten Jahr. Mittlerweile bin ich schon bei Folge 126 angelangt, der ersten Folge mit Götz George als Horst Schimanski, die wie alle folgenden Schimanski-Klassiker in Duisburg spielt.

Dies erinnerte mich wiederum an meinen Aufenthalt im Ruhrpott Anfang der 2000er Jahre. Zusammen mit Hannes besuchten wir unseren gemeinsamen Freund den Gerhard in Essen. Ich fragte mich damals, warum der Kärntner Gerhard ausgerechnet in den Ruhrpott gegangen war, das wäre doch fad, in Berlin, in München, gar in Hamburg wäre doch mehr los. Aber diese einwöchige Aufenthalt öffnete mir die Augen für diese spannende Region Deutschlands, dem ehemaligen Kohlerevier. Wir fuhren damals alle Städte ab, etwa Düsseldorf, Köln, Wuppertal, Bochum und eben auch - wenn auch nur ganz kurz - Duisburg.

Ich erinnere mich wie wir durstig und im leichten Bierrausch am Hauptbahnhof ausgestiegen sind und zum dortigen Mc Donalds, der damals noch im Untergeschoss lag, gegangen sind. Wir aßen etwas und als ich sah, dass die dort auch Bier anboten (was in Österreich ja nicht der Fall ist), mussten wir natürlich eines trinken. Jedenfalls tat das meiner Befindlichkeit nicht gut, denn beim Rückweg zu den Bahnsteigen hatte ich das Bedürfnis, die falsche Rolltreppe (also die, die nach unten führte) zu benutzen und da haute es mich natürlich auf... keine Sorge, nichts passierte.

Am nächsten Tag konnten wir in Ruhe die Krupp-Villa "Hügel" in Essen besuchen und bestaunen.

Nun: Die Tatort-Folgen aus Essen mit Haferkamp und seinem Ruhrpott-Nachfolger in Duisburg Schimanski sind für mich - zumindest bisher - die Besten.

Hier möchte ich euch die Anfangsszene der ersten Folge mit Schimanski zeigen, die damals für viel Aufregung vor allem in Polizeikreisen gesorgt hat, weil hier ein Polizist präsentiert wird, der in seiner Küche keine saubere Pfanne findet, um Spiegeleier zu kochen und deshalb die zwei Eier einfach in ein Glas schlägt und dieses austrinkt.
Die Szene wird musikalisch begleitete von dem One-(oder Two)-Hit-Wonder Shangri Las mit dem Lied "Leader of the Pack".

In diesem Sinne wünsche ich euch ein Frohes Fest mit gekochten Eiern (denke ich, ist doch gesünder als roh)!!!


Tatort Duisburg-Ruhrort Opening por Herr-S

10.04.2017

Geburtstagsfeier für einen Hund in Lima

Letztens in Lima, noch vor den Unwettern samt den Wasserproblemen, hatten wir die zufälligerweise die Möglichkeit mit unserem Cocker Spaniel Blitz im nahe gelegenen Park an einer Geburtstagsfeier für einen Hund teilzunehmen.
Blitz, obwohl er das Geburtstagskind nicht kannte und auch nicht richtig eingeladen war, konnte sich genug Happen aus faschiertem Fleisch, Süßkartoffel und anderen Köstlichkeiten schnappen.
Schließlich, wie man am Ende des Videos sieht, wurde auch noch Happy Birthday gewufft, gebellt, gesungen.


Dieser Park (Parque Tradiciones de Ricardo Palma) in San Miguel ist etwas außergewöhnliches für Hunde und deren Besitzer. Hier können die Hunde herumtollen wie sie wollen und am Abend, um 20 Uhr, treffen sich alle Hunde zum gemeinsamen Abfangen spielen und was sie sonst machen wollen. Meistens läuft das friktionsfrei ab, manchmal regen sich Leute auf, etwa wenn die Hund bei ihrer Jagd durch den Kinderspielplatz hetzen.

Diese Hundekultur, die doch an die europäische erinnert, gibt es nicht in ganz Peru. Hier in Ica etwa, hängen die Haushunde die meiste Zeit auf der Straße herum, aber keine geht mit ihnen spazieren oder spielt mit ihnen. Blitz kann sich wirklich glücklich schätzen! :-)

03.04.2017

Ausstellungs- und Parkbesuche in Lima


Wir waren vor einigen Wochen in Lima, ihr habt sicherlich all meine Berichte über die damals kritische Situation in der peruanischen Hauptstadt mit all dem Wasser, das Häuser wegschwemmte, Viertel überflutete aber auch über das nicht vorhandene Trinkwasser gelesen.

Vor diesen schrecklichen Tagen hatten wir aber auch Zeit, in Miraflores, genauer gesagt im us-peruanischen Sprach- und Kulturinstitut zwei Ausstellungen zu besuchen. Zwei faszinierende Ausstellungen für die Kinder, denn in der ersten konnten sie etwa die meisten Ausstellungsstücke, Steinskulpturen, angreifen, ertasten konnten. Die Künstlerin heißt Silvia Westphalen, kommt aus einer Künstlerfamilie, die ihre Ursprünge tatsächlich in Deutschland hat, sie sind im 19. Jahrhundert in Peru eingewandert. Wie ihr im Video sehen könnt, hat auch Jakob die Kamera in der Hand gehabt.

In der zweiten Ausstellung wunderte sich Eduardo, dass auf all den Zeichnungen von Bruno Zepilli nackte Männer zu sehen waren.

Hier das Video und weiterführende Links zu den Ausstellungen:








Auch haben wir, nachdem wir in der österreichischen Botschaft in San Isidro waren, uns in einem nahe gelegenen Park erholt, wo die Kinder auch klettern konnten. Wie bereits erwähnt, gibt es keine Spielplätze in Ica, dafür umso mehr in den verschiedensten Bezirken Limas:



25.03.2017

Wieder zurück in Ica... hier ist alles trocken (wie die Wüste eben so ist)

Nachdem gestern am Freitag unser Hund Blitz eine Blutprobe abgegeben hat (um festzustellen, ob er genug Anti-Tollwut-Körper hat) sind wir am Abend mit dem Bus von Lima nach Ica gefahren, natürlich sind auch die Preise für diese Fahrt gestiegen, nämlich von normal 35 Soles auf 45.
Nach Mitternacht hier angekommen. Gleich einmal schlafen gegangen.

In Ica alles in Ordnung, abgesehen davon, dass uns in der Früh nach einem kurzen Schlaf, um 7 Uhr ein Erdbeben aufgeweckt hat... keine Sorge, hatte "nur" 4,0 auf der Richter-Skala. Habe auch kurz ein Video gesehen, das zeigt, wie der Fluss Ica bis knapp unterhalb der Brücke der Panamericana angestiegen ist... aber mittlerweile hat sich auch dort der Pegelstand wieder halbiert.

In den nächsten Tagen ist weiterhin schwerer Regenfall im Norden Perus zu rechnen, das soll noch bis in den April hinein so weitergehen.

Wir haben jedenfalls genug Wasser in der Zisterne und im Tank (glauben wir zumindest). Hier unserem Viertel haben wir sowieso den Vorteil, dass wir eine unterirdische Quelle haben, also auch wenn im Rest Icas die Wasserversorgung zusammenbricht, haben wir noch immer Wasser.

Also, hoffen wir das Beste.

22.03.2017

In manchen Teilen von Lima beruhigt sich die Lage, in vielen jedoch nicht

Hier im Bezirk San Miguel in Lima haben wir weiter fließendes Trinkwasser aus der Leitung, auch der Tank ist aufgefüllt. Trotzdem gehen wir weiter sparsam mit dem Wasser um. Schon aus Solidarität den anderen Einwohnern von Lima gegenüber.
Denn noch immer sind viele, viele Tausende Bewohner von Lima ohne Trinkwasser, die es am schlimmsten erwischt hat, sind weiterhin ohne Dach über dem Kopf und müssen mit Spenden, die über etliche Aufrufe im Fernsehen, im Radio oder von anderen Organisationen gesammelt werden, versorgt werden.

Das große Problem hier ist die Ungerechtigkeit. Wieder sind die Leute, die Bezirke am meisten betroffen, die sowieso in bitterer Armut, in desolaten Häusern leben. Die, die sowieso in der Schei... sitzen, sind jetzt noch weiter in dieselbe hineingerutscht.
Und wenn auch viele von diesen ihre Häuser zu nah an den Flüßen gebaut haben, dort der Baugrund natürlich sehr, sehr billig, selber daran schuld sind, so tragen auch die Politiker, die Behörden, eine Schuld, da sie diese illegale Bauten nicht unterbunden haben

Und es werden schon die Schuldigen gesucht: Der Bürgermeister von Lima, Luis Castaneda, wird von fast allen Seiten angeriffen, auch vom Präsidenten selbst. War er es doch, der die zur Verfügung stehenden Mittel nicht zweckgedwidmet, also für die Katastrophenprävention, eingesetzt hat. Gestern zu Mittag, hat er in einer Fernsehsendung einer betroffenen Familie ein ganzes Haus geschenkt, sehr großzügig, Herr Bürgermeister.

Und auch die Tiefgläubigen melden sich zu Wort: Sie meinen, dass dies eine Strafe Gottes sei, eine Strafe für die vielen Sünden, die in Peru begangen werden, vor allem die Homosexuellen tragen eine tiefe Schuld.

Währenddessen gehen im Norden Perus die Regenfälle weiter, in Tumbes, an der Grenze zu Ecuador, hat es etwa in der Früh innerhalb von einer Stunde 24,5 mm geregnet

Dass sich die Lage beruhigt sieht man auch daran, dass mittlerweile die Mädchen in den Schrottprogrammen wie "Esto es Guerra" oder "Combate", die während der Krise nicht im Bikini sondern mit Leiberl bei den Spielchen herumgehüpft sind, wieder in normaler "sexy" Adjustierung sind. Wenigstens sammeln sie Spenden!



20.03.2017

Montag, 8:30 in der Früh: Endlich (ein bißchen) Leitungswasser

Ja, es gibt Leitungswasser in San Miguel. Für 5 Uhr war es versprochen, um 6 Uhr kam ein ganz dünner Strahl aus dem Wasserhahn, um 7 Uhr nichts, aber nach 8 Uhr schließlich doch eine akzeptable Menge an Wasser.

Gestern, am späten Abend, hatte ich erstmals das Gefühl, was es bedeutet, kein Wasser mehr zu bekommen: Im nahegelegenen Park stand ein Tankwagen voll Wasser, zur Verfügung gestellt von der Bezirksverwaltung. Durch Zufall hatte ich davon erfahren. Mit allen leeren Flaschen, die wir hatten, liefen wir in den Park. Schon eine lange Warteschlange hatte sich gebildet, vor uns standen ca. 20 Leute. Nach fünf Minuten jedoch, wurde der Schlauch eingezogen, Wasser war aus. Wir waren zu spät. Frustrierte, enttäuschte Menschen, die nach ein paar Minuten realisierten, dass es dieses Mal kein Wasser für sie gibt. Dann gehen sie nach Hause. Ich bleibe mit den Kindern und Blitz noch am Spielplatz und bin erstmals voller Angst, dass auch wir bald kein Wasser, auch kein Tafelwasser mehr haben werden.

Später, im Fernsehen, wurde der Präsident von der Wasserfirma "Sedepal" durch die Kanäle gereicht. Er erklärte, warum es noch immer kein Wasser in den Leitungen gibt. Viel zu viel Schlamm im Fluss, aber auch viel Müll, der von den Menschen in den Rio Rimac geschmissen wurde. Das muss alles mal beseitigt werden, dann kann erst der Filterungsprozess beginnen. Dies dauert eben.
Es kann auch vorkommen es in einem Haus Wasser gibt, aber einen Straßenzug weiter noch nicht. Dies, weil das Leitungssystem gewachsen ist und die Häuser von den verschiedenen Leitungen versorgt werden.

Der Großraum Lima (also mit Callao) hat eine Einwohnerzahl zwischen 8 und 10 Millionen, so genau weiß das keiner. Viele Stadtteile haben nun Wasser, einige, vor allem die ärmeren Viertel, die direkt den Flüssen oder auf die Berge gebaut worden sind, nicht.

Zu den bisherigen Schäden in Peru:
75 Tote
20 Vermisste
263 Verletzte
100.000 stark Betroffene (Dach über dem Kopf weg...)
627.048 Betroffene (Häuser mit leichten bis mittleren Schäden...) da
10.642 Häuser bisher zerstört
1909 km an Staßen zerstört.

Um uns abzulenken, werden wir jetzt in den Zoo schauen,




Sonntag abend, noch immer kein Wasser

Jetzt sind es fast 20 Stunden seit meinem letzten Eintrag gestern in der Nacht... und noch immer ist kein Leitungswasser in San Miguel in Lima angekommen, auch in vielen weiteren Bezirken Limas nicht. Im Fernsehen zeigen sie diverse Stellen, an denen man Wasser ausgeschenkt bekommt und dort bilden sich Warteschlangen mit Dutzenden wenn nicht hunderten von Leuten.
Hier, in unserem Haus, haben wir das Glück, dass es 4 Blocks von hier noch immer eine Zisterne mit Wasser gibt (nicht trinkbar), doch ich befürchte, dass dies die letzten Tropfen sind, da die Straße leicht abschüssig ist und die Wasserstellen in den letzten Tagen immer weiter weg gewandert sind. Nur ein Gefühl, hoffentlich stimmt es nicht.

Laut Fernsehen wird die Wasserversorgung heute progressiv eingeleitet.

Im großen Supermarkt, in dem wir heute am Vormittag waren, hat es kein Wasser mehr zu kaufen gegeben, weder in kleinen noch in großen Flaschen.

Laut Wetterexperten ist in den nächsten Tagen bis Samstag mit starkem Regnen zu rechnen.
Die Meerestemperatur vor der Küste Nordperus ist fast doppelt so hoch wie sie sein sollte, das fördert die Regenbildung.

19.03.2017

Wasser - wo bist du?

Samstag, 22 Uhr Ortszeit in Lima.
Seit 14 Uhr sollte es wieder Wasser geben, laut Auskunft des Premierministers Zaval hat es um 15:30 in 55 % von Lima Leitungswasser gegeben und um 22 Uhr sollten 99 % mit Wasser versorgt sein.

22 Uhr und in dem Haus in dem wir in San Miguel wohnen noch immer ein Wasserhahn der trocken ist.
Haben zur Sicherheit vor einer halben Stunde uns mit nichttrinkbaren Wasser aus einer Zisterne versorgt, vor allem für die Toiletten. Bei der "Wasserstelle" standen fünf Leute herum, keine Panik, es gab noch immer Wasser. Gratis. Mehr geht jetzt nicht.
Scheinbar ist Maranga, der Teilbezirk von San Miguel, das eine Prozent, welches nicht mit Wasser versorgt wird.

Laut Sedepal hätte es wegen einer weiteren Vermurrung um 22:30 wieder eine Abschaltung geben sollen, jedoch hat der Präsident Perus höchstpersönlich im Fernsehen verkündet, dass dies nicht notwendig sein wird.

Wie ist also die Lage in Peru? Einige Schlagzeilen:
1) Die Alarmstufe für den Rio Rimac ist von rot auf orange herabestuft worden.
2) Laut Auskunft aus der Facebook-Gruppe der deutschsprachigen Community gibt es in Chosica weder Strom noch Wasser, natürlich auch kein Internet.
3) Durch den Einsturz einer Brücke in der Region La Libertad ist die Provinz Viru samt seinen ca. 70.000 Einwohnern von der Außenwelt so  ziemlich abgeschnitten.
4) Die Schulen in der Stadt Lima sind auch am Montag und Dienstag geschlossen, in der Provinz Lima bis Ende März.
5) In Trujillo, auch im Norden, ist auf einem Friedhof aufgrund des vielen Wassers ein Totenkopf an die Oberfläche gekommen:


Und hier ein typisches Foto aus den vom Unwetter am meisten betroffenen Bezirken in Lima:

Damit "gute Nacht"!

18.03.2017

Lima am dritten Tag ohne Leitungswasser

Das Wasserversorgungsunternehmen SEDEPAL hatte versprochen, dass das Leitungswasser am Freitag am Abend wieder freigegeben wird, um 21 Uhr wurde mitgeteilt, dass es am Samstag in den ersten Morgenstunden wieder zur Verfügung stehen wird. Denkste! Um 7 Uhr in der Früh kam die Mitteilung, dass erst um 14 Uhr mit Wasser zu rechnen ist.

Und jetzt sind wir auch betroffen, da der Tank des Hauses meiner Schwägerin in San Miguel ebenso schon leer ist. Gottseidank habe ich zufällig in einer peruanischen Zeitung die Mitteilung des Bürgermeisters des Bezirkes San Miguel gefunden, in dem verschiedene Standorte von Zisternen mitgeteilt werden, die nicht trinkbares Wasser anbieten, jedoch zum Waschen und Reinigen verwendet werden können. Nicht weit vom Haus ist so eine Zisterne, die sonst zum Bewässern der Parks verwendet wird. Um 8 in der Früh war eine recht kurze Warteschlange dort, sodass wir recht schnell ein paar Kübel für das Spülwasser auffüllen konnten.

Die Preise von Obst und Gemüse sind bisher gleich geblieben, bis auf eine Ausnahme: Die Limone, ein wichtiger Bestandteil der peruanischen Küche ist. Ein Kilo dieser Frucht kostet nun 40 Soles, normalerweise kommt ein Kilo auf 2 Soles. Der Grund liegt darin, dass die Region in der die Limonen wachsen sehr stark von den Unwettern betroffen ist, die Felder stehen alle unter Wasser. Am Donnerstag sollten 600 Tonnen in Lima ankommen, stattdessen sind nur 8 Tonnen geliefert worden, deshalb der Preisanstieg.
Auch die Preise von Wasser in Flaschen haben sich in manchen Geschäften verdoppelt.

Das Wasser des Flusses Rimacs ist nun nur mehr wenige Zentimeter unterhalb des Endes der Schutzmauer. Auch hatte es weitere Vermurungen in Lima gegeben.
Insgesamt sind nun in Peru seit Beginn der Unwetter 70 Tote zu vermelden.

17.03.2017

Präsident PPK ruft Notstand für die Carretera Central aus

Soeben hat der peruanische Präsident PPK im Rahmen einer Ansprache aus dem Präsidentpalast folgende Maßnahmen verkündet:

1.) Die Carretera Central, die Straße, die Lima etwa mit der Provinz Junin verbindet, wird zum Notstandsgebiet erklärt und sofort Geldmittel freigegeben, um Studien zu bezahlen, die eine neue Trassenlegung erörtern sollen, die nicht so unter den Umwelteinflüssen stehen wird.

2.) Es werden 2,5 Milliarden Soles (ca. 716 Millionen Euro) für den Wiederaufbau der zerstörten Infrastruktur sowie zur Hilfe der betroffenen Regionen zur Verfügung gestellt

Eines muss an dieser Stelle auch gesagt werden: So sehr dies auch eine Naturkatastrophe ist, die Behörden sind an dieser Situation auch maßgeblich schuld. Ich möchte an dieser Stelle nur die Stadt Lima nennen.
Dem Bürgermeister von Lima (im Augenblick Castaneda) steht ein Budget von 35 Millionen Soles für den Katastrophenschutz und -prävention zur Verfügung, das sind umgerecht doch an die 10 Millionen Euro. Laut Medienberichten hat er davon aber nur 1 Million Soles tatsächlich für diesbezügliche Maßnahmen verwendet, der Rest wurde etwa in die Begrünung der Costa Verde (Küse zum Pazifik hin) verwendet, was eigentlich ja eine gute Sache ist, aber nicht wirklich mit Katastrophenschutz zu tun hat.

Seit Beginn der Unwetter - also Ende des letzten Jahres - sind 62 Menschen ums Leben bekommen, betroffen sind natürlich Tausende mehr
Nun ist auch vermeldet worden, dass die Bahnstrecke von Lima ins Zentrum des Landes im Stadtbereich Limas unterbrochen worden ist, der dutzende Meter des Damms wurden weggerissen. Das macht die Versorgung der Stadt noch schwieriger.

In Lima selbst regnet es nicht, jedoch in den umliegenden Regionen, dort sind noch starke Regenfälle bis zumindest Sonntag angesagt.
Auch wird berichtet, dass die Temperatur des Meeres 7 Grad über den Durchschnitt (El Nino-Effekt) liegt und somit laut Experten starker Regen bis in den April hinein möglich bzw zu befürchten ist.

Zum Abschluss: Hier versuchen Leute, eine Straße im Viertel Huachipa zu überqueren, beeindruckende Szenen.

Update über die Situation in Lima und Peru

Die Situation hat sich seit meinem letzten Beitrag am Mittwoch weiter verschlechtert. Gestern stürzte beispielsweise eine Fußgängerbrücke in einem Armenviertel ein, es wurde jedoch keiner verletzt.
Auch ist am Donnerstag abend aufgefallen, dass eine Schutzmauer gegen den Rio Rimac im Zentrum  in der Nähe des Präsidentenpalastes - einige Lecks aufweist, sodass die der Mauer entlang führende Straße gesperrt werden musste. Die Nacht hat die Mauer jedoch überstanden.

Im letzten Post hatte ich ja berichet, dass das Wasserversorgungsunternehmen Sedepal am Mittwoch das Wasser für 6 Stunden abstellte, dann wieder öffnete. Jedoch nur für 3 Stunden. Die Nacht von Mittwoch auf Donnerstag wurde das Wasser wieder gesperrt, am Donnerstag in der Früh für 3 Stunden geöffnet und seitdem ist die Wasserversorgung in ganz Lima bis jetzt (Freiag 9 Uhr in der Früh Ortszeit) unterbrochen.

Wie gesagt, meine Schwägerin hat eine Zisterne und einen Wassertank, jedoch die meisten Häuser haben diese Infrastruktur nicht zur Verfügung. Die sind auf die Tankwagen mit Wasser angewiesen, die etwa die Bezirksbehörden anbieten, wie hier in San Miguel in Lima. Gestern konnte ich am Nachmittag, am Abend sowie heute in der Früh beobachten, wie sich die Leute mit Kübeln, Wandeln und anderen Behältnissen anstellen, um etwas Wasser zum Kochen und Waschen zu erheischen.

Auch gibt es in den Supermärkten schon Hamsterkäufe. So sind wir gestern in einen Großmarkt, vergleichbar mit dem Metro in Österreich, gefahren, um Wasser, gefrorenes Gemüse und Fleisch, oder auch Thunfischkonserven zu kaufen, um etwas für die nächsten Tage zu haben.

Aufgrund des Umstandes, dass das ganze Land von dem Disaster betroffen ist, glaubt meine Schwägerin, dass demnächst die Versorgung mit Gemüse und Obst aus den Provinzen in Lima schwierig sein wird, da viele Straßen, auch wichtige Hauptstraßen unterbrochen sind.

In zwei Stunden hat der Präsident Perus eine Rede an die Nation angekündigt, wahrscheinlich wird der den Notstand ausrufen, wobei viele meinen, er hätte das schon längst machen sollen.

Ich melde mich dann wieder.

16.03.2017

Ausnahmezustand - wohl bald auch in Lima

Dass es in Ica im Jänner und Februar schon überdurchschnittlich geregnet hat, habe ich ja schon berichtet. Auch, dass die eigentliche Regenzeit im März ihren Höhepunkt erreicht.

Und - wie wir diese Tage erleben können - hat sich diese Bauernregel bewahrheitet.



In den letzten Tagen ist der Pegel des Rio (Fluss) Rimac immer mehr angestiegen. In einigen Distrikten ist es schon zu Überschwemmungen gekommen, auch hat es Vermurungen gegeben.

Nicht nur in Lima, sondern auch in vielen Provinzen Perus. Vor allem Piura war und ist weiterhin am stärksten betroffen. Im Kongress wird schon darüber gestritten, ob die Panamerica-Sport-Spiele, die 2019 in Lima stattfinden sollten, abegesagt werden und das dafür veranschlagte Geld für die Betroffenen der Katastrophe verwendet werden soll.



Nun, heute ist es zu einem ersten Höhepunkt der Krise in der Haupstadt Lima selbst gekommen.

Zuerst wurde das Wasser von 10 Uhr in der Früh abgedreht, geplant war diese Abschaltung bis 16 Uhr. Doch - da sich die Lage nicht verbessert hat, wird das Wasser bis morgen am Donnerstag 6 Uhr in Früh nicht zur Verfügung stehen.

Wir sind gerade in Lima um Papierkram zu erledigen, wohnen im Haus meiner Schwägerin im Bezirk San Miguel, die auch einen Wassertank und eine Zisterne hat.



Gerade ist die Meldung gekommen, dass im gesamten Stadtgebiet der Unterricht in öffentlichen und privaten Schulen bis 20. März ausgesetzt wird, teils, um den in stark betroffenen Kindern keinen Nachteil in Form des Verlust der Unterrichtsstunden zu geben sondern auch, um das Transportaufkommen in der Stadt zu verkleinern.



Hier seht ihr ein Video aus dem limenischen Bezirk Punta Hermosa, weit unten im Süden der Stadt, der als Ferienort bekannt ist.

Auf 3:05 seht ihr eine Frau aus der Mure klettern.



20.02.2017

Roboter-Fußball-Turnier in Ica

Der Eduardo hat in den letzten Wochen einen Roboter-Bau-Kurs für Kinder hier in Ica besucht. Zwei Mal die Woche kamen die Buben (es waren leider keine Mädchen dabei) zusammen und bauten zusammen mit einem Ingenieur einen simplen Roboter mit dem man unter anderem auch Fußball spielen kann, wie letzten Sonntag bewiesen wurde:







Leider kam Dudu nicht in das Finale, aber alle Teilnehmer hatten sichtlich Spaß daran.


26.01.2017

Regen in Ica

Es regnet jetzt also schon seit mehr als zehn Tagen in der Wüstenstadt Ica.
Zwar wie schon im letzten Post geschrieben, immer nur am Nachmittag für ein paar Stunden, aber eben besonders intensiv.

Und in der Nacht auf gestern ist es zu ersten gravierenden Überschwemmungen gekommen. Gott sei Dank nicht auf unserer Seite des Flusses. Das Viertel, dass den Fluss vom Zentrum aus überquerend am nächsten liegt, steht mehr als einen Meter unter Wasser, mehr als 2000 Leute müssen die nächste Zeit auf den Dächern ihrer Häuser verbringen.
Laut Nachbarn hat es zuletzt so starke Regenfälle 1978, 1982 und 1998 gegeben.

Metereologen sagen voraus, dass es zumindest bis morgen am Freitag noch mit Regen zu rechnen ist. Die eigentliche "Regenzeit" ist normalerweise im Februar, aber selbst dann nicht so intensiv.

Das Problem liegt vor allem darin, dass die Stadt, die Straßen nicht nicht auf solche Regenmassen vorbereit sind. Es gibt praktisch keine Kanäle, die das Wasser abführen könnten.







14.01.2017

Wetter-Update

Während Europa recht heftig vom starken Winter gebeutelt wird, gibt es auch aus Ica eine Wetterkapriole zu berichten:
In dieser Woche hat es bereits 3 (in Worten: drei) Mal geregnet!
Und zwar immer am Nachmittag, bis Mittag war es meistens heiß, über Mittag sind die Wolken gekommen und die haben Regen (von leicht Nieseln bis zu richtig spürbaren Tropfen) gebracht.

Wenn meine Aufzeichnungen stimmen handelt es sich dabei um die ersten Regenfälle in Ica seit März vorigen Jahres

Hier ein kurzes Video:


02.01.2017

Hundstage


Ich habe in den letzten Tagen viel gepostet über Weihnachten, Jahreswechsel, Josef Krainer und auch experimentellen Pop, nun soll einmal von Blitz, unserem Cocker Spaniel die Rede sein.

Ihm geht es gut, ist schon über zehn Monate alt, ist schon in der Pubertät und hat auch eine spezielle Spielgenossin auf die er sich jeden Tag freut und mit der er dann auch spielt. In diesem Video möchte ich euch das Mädchen wie auch den Chihuahua Doki präsentieren. Keine Sorge, der Inhalt ist komplett jugendfrei, andere - intime Szenen - habe ich noch nicht auf Film gebannt.




Wieso Hundstage?
Nun, hier in Peru in Südamerika hat jetzt der Sommer begonnen und Blitz leidet sehr darunter, seine Betriebszeiten sind nur mehr zeitig in der Früh, von 6 bis 8 Uhr und am Nachmittag von 16 bis 21 Uhr, die restliche Zeit haltet er Siesta. Einfach zu heiß, zuviel Fell. Nackthund sollte man sein, wird er sich denken.

01.01.2017

O Superman

Heute, am ersten  Tag im neuen Jahr möchte ich - noch leicht angeschlagen von der vergangenen Nacht, einen Beitrag schreiben, der mit Peru eigentlich nichts zu tun hat, aber trotzdem in diesen Peru-Blog passt.

Meine Frau schaut seit einigen Monaten - wenn sie Zeit hat - die Serie des spanischen Fernsehens names "Quenta me". Das ist so ein Langzeitprojekt, in dem man das Leben von spanischen Familien und Freunden bis zurück in die Franco-Zeit begleiten kann. Jede Staffel zeigt ein Jahr im Leben dieser Personen, das heißt, sie Schauspieler altern mit den gespielten Personen praktisch in Echtzeit mit. Derzeit sind sie im Jahr 1982, in der 16. Staffel.

Und vorgestern, als meine Frau wieder geschaut hat (ich schaue in der Zwischenzeit, wenn Zeit bleibt, alle Tatort-Folgen von der ersten im Jahr 1970 an), haben sie im Hintergrund einer Szene ein Lied gespielt, dass ich seit Jahren suche und das ich wohl das erste Mal in meiner Kindheit gehört habe, wobei ich wiederum Dank an meinen Bruder Martin aussprechen möchte, der meinen musikalischen Horizont schon damals erweitert hatte, heute tut es ja Ö1.
Ich konnte mich nicht mehr an die Interpretin, an den Titel erinnern, auch habe ich zuerst nicht den Text gehört. Eine Art elektronische Musik im Stil New Wave oder experimenteller Pop. Den ganzen Song zieht sich die Silbe Ha - ha - ha - ha durch, begleitet von einer künstlichen Stimme. Trotz aller Versuche mit Seiten im Internet, die eine Songerkennung nur mit der Melodie oder Teilen des Liedes ermöglichen sollten, schlugen fehl.
Also suchte ich gestern mittels google mit verschiedensten Suchbegriffen. Schlussendlich gelang mir mit folgenden verbundenen Suchbegriffen, das Lied zu finden: "elektrisch verstellte Stimme ,Lied, 1981, 1982)
Ausgeworfen wurde Laurie Anderson, zuerst nicht einmal dieses Lied, erst nach zwei Songs kam ich zum Ergebnis: "O Superman", ein fantastisches Lied.


Für mich ein Meisterwerk der damaligen Kunst, Supertext, künstlerisch anspruchvolles Video.

Zwei Textstellen möchte ich herausgreifen:

"And I said: ok Who is this really? And the voice said
This is the hand, the hand that takes".

( Und ich sagte: Ok. Wer ist hier wirklich? Und die Stimme sagte:
Das ist die Hand, die Hand die nimmt)

und

"Cause when love is gone
there's allways justice
and when justice is gone
there's allways force
and when force is gone
there's allways mum.

So hold me, Mum, in your long arms
in your automatic arms
your electronic arms
your petrochemical arms
your military arms
in your electronic arms

(Weil wenn die Liebe gegangen ist,
wird immer Gerechtigkeit sein
und wenn die Gerechtigkeit weg ist
wird immer die Macht sein
und wenn die Macht weg ist
wird immer Mama da sein.

So halte mich, Mutter, in deinen langen Armen
in deinen automatisierten Armen
deinen elektronischen Armen
deinen petrochemischen Armen
deinen militärischen Armen
in deinen elektronischen Armen)

Hört selbst dieses hypnotisierende Lied - deshalb zu übernachtigen Tagen passend - und lässt euch in die Welt der 80er Jahre zurückversetzen, mittels eines Liedes, dass die technische Revolution und die digitale Vereinsamung vorweggenommen hat. Fast, oder tatsächlich apokalyptisch.